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Gaststätte in Aken Gaststätte in Aken: 14 Tage Zwangspause im Fährhaus

Von Ute hartling-Lieblang 30.06.2013, 15:33
Katrin Küster-Kunz lädt Gäste an die Elbe nach Aken ein.
Katrin Küster-Kunz lädt Gäste an die Elbe nach Aken ein. Heiko Rebsch, Lizenz

Aken/MZ - Vierzehn Tage musste Katrin Küster-Kunz die Gaststätte Fährhaus Aken schließen, als das Hochwasser kam. Nun hat sie wieder geöffnet, aber viele Stammgäste, darunter aus Dessau, bleiben aus, weil sie zu lange Umwege in Kauf nehmen müssten. „Viele wissen aber vermutlich noch gar nicht, dass wir wieder geöffnet haben“, denkt Küster-Kunz. Schaden hat die Gaststätte nicht genommen. Das Wasser im Keller sei zu verschmerzen gewesen, sagt die Chefin der Gaststätte, wenn sie vergleicht, welche Schäden andere Akener zu verkraften haben.

Wie hoch das Wasser gestanden hat? „Der Rock der Frau war zur Hälfte nass“, weist sie auf das blaue Verkehrsschild mit Mutter und Kind in Elbnähe, das den Fußweg markiert. Da lag der Pegel bei 7,90 Meter. Das Stopp-Schild sei ganz verschwunden gewesen.

Wie eine kleine Insel liegt das Fährhaus zwischen den Elbwiesen. Ein idyllisches Fleckchen, wie Familie Jähnig aus Halle unterstreicht, die am vergangenen Freitag bei einem Ausflug im Fährhaus zu Mittag aß. „Wir kommen öfter hierher, wegen der schönen Aussicht und dem guten Essen, haben aber nicht gewusst, dass wieder offen ist“, erzählt das Rentnerehepaar. Ähnlich ging es auch Anita Scheffler und Lothar Sachtler aus Reppichau. Sie haben das schöne Wetter genutzt, um mal zur Elbe zu fahren und waren erfreut, dass das Fährhaus wieder geöffnet hat.

Auch Katrin Küster-Kunz vermisst die Radtouristen vom Elbeweg, die in guten Jahren etwa 25 Prozent ihrer Gäste in den Monaten Juni bis August ausmachen. Aber auch aus Breitenhaben, Lödderitz oder Bernburg bleiben sie im Moment aus. Geburtstage oder andere Familienfeiern werden von den Leuten, die vom Hochwasser betroffen sind, abgesagt. „Die haben im Moment andere Sorgen“, zeigt die Fährhaus-Chefin Verständnis und hofft auf mehr Gäste aus Köthen. „Sonst hatten wir jede Woche eine Feier. “ Was im Sommer nicht reinkomme, davon könne man im Winter nicht zehren. Zum Glück konnte sie aber von der Kurzarbeit Gebrauch machen.