Gastgeber räumen gleich doppelt ab
ZABITZ/MZ. - "Kommando gilt: Auf die Plätze, fertig machen, los!" Und schon sausen die emsigen Feuerwehrfrauen aus Zabitz los. Jeder Handgriff sitzt, die Pumpe knattert, es wird gekuppelt, und schon stürmen die Frauen, bewaffnet mit Schläuchen, zur Zieleinrichtung. Jetzt hocken die beiden Strahlrohrführerinnen vor dem Ziel, und das Wasser schießt mit voller Kraft in das entsprechende Loch der Zieleinrichtung. So lange bis nach gerade mal 34,50 Sekunden die weiße Kelle hinter der Zielscheibe winkt.
Das ist das Zeichen dafür, dass der zu füllende Behälter voll und die Aufgabe "Löschangriff Nass" erfüllt ist. Diese Prozedur vollzogen am Samstagnachmittag nicht nur die Feuerwehrleute aus Zabitz, sondern aus sieben weiteren Orten des Osternienburger Landes sowie befreundeten Wehren.
Die Freiwilligen Brandschützer aus Zabitz hatten zum Pokallauf eingeladen. In vier Läufen hatte jede Mannschaft die Chance, zweimal mit alter DDR-Technik (TGL-Pumpe) sowie zweimal mit neuer Technik (DIN-Pumpe) zu starten. Da nicht jede Truppe über eine moderne Pumpe verfügt, wurden diese untereinander ausgetauscht. "Manchmal läuft das Wasser nicht, oder etwas anderes klappt nicht. Somit hat jeder zwei Chancen", erklärt Andreas Hafermalz, Wehrleiter der Zabitzer Feuerwehr.
Dieser so genannte offene Pokallauf wird in Zabitz jedes Jahr veranstaltet. Was bedeutet, es dürfen auch Teams aus anderen Regionen außerhalb des Osternienburger Landes teilnehmen. In diesem Jahr mischten die Zabitzer neues Blut unter die altbekannten Mannschaften. Sie luden sich die Damen- sowie Männermannschaft aus Cramonshagen in Mecklenburg-Vorpommern und die Floriansjünger aus Elbingerode (Harz) mit ein. Diese Kontakte knüpften die Zabitzer beim größten bundesweiten Wettkampf, dem "Inselpokal Poel".
Mit Klappstühlen und Pavillon reisten die Cramonshagener in Zabitz an. "Es ist alles recht klein hier. Aber alle sind total nett zu uns", so die Feuerwehrfrauen Christin und Nicole aus Mecklenburg-Vorpommern. "Wir wollen einfach mal andere Techniken und auch Land und Leute kennen lernen", erzählen die beiden mit Begeisterung. Allerdings klappte es nicht mit einem Pokal, doch für die Mecklenburger war der Spaß das Ausschlaggebende.
Neben acht Männer- und zwei Frauenmannschaften traten auch die kleinsten an den Start. Die "Zabitzer Löschteufel" zeigten mit viel Enthusiasmus, was sie drauf haben. Jedoch hatten die Knirpse als alleinige Kindermannschaft keine Konkurrenten. "Es ist sehr schwer eine solche Kindermannschaft aufzubauen", berichtet Andreas Hafermalz, Wehrleiter der Zabitzer Freiwilligen Feuerwehr. "Auch bei den Frauen wird es immer schwieriger, mehrere Teams zum Wettkampf einzuladen", bedauert er. Doch dank des herrlichen Sonnenscheins lockte es zahlreiche Zuschauer auf den Zabitzer Sportplatz, die bei den Wettkämpfen mitfieberten.
Die ehemalige Zabitzerin Antje Beck kam mit ihrem Enkel und Schwester Sybille Belger, um das Zabitzer Team lautstark anzufeuern. Was sich letztlich auszahlte, denn die Gastgeber, sowohl Frauen als auch Männer, heimsten einen Wanderpokal ein. Der dritte Pokal ging an die Harzer Mannschaft aus Elbingerode. Zudem bemerkte Andreas Hafermalz: "Es gelten bei Frauen und Männern die gleichen Bedingungen. Auch die Damen haben bei uns die nötigen Lehrgänge hinter sich. Allerdings sind die weiblichen Brandschützer durchaus organisierter", weiß der Wehrleiter. Was ihnen nicht zuletzt die Teilnahme an der Landesmeisterschaft in Stendal eingebracht hatte.
Nachdem der offizielle Teil der Veranstaltung am Samstag mit der Siegerehrung beendet war, gingen die Zabitzer Kameraden gemeinsam mit den Übernachtungsgästen zum gemütlichen Teil über. Hierbei besiegelten die Feuerwehrleute das Vorhaben, künftig noch einige Mecklenburger mehr mit nach Zabitz zu bringen. Andreas Hafermalz selbst war mit der Veranstaltung recht zufrieden. Jedoch hätten sich die Veranstalter ein paar mehr teilnehmende Mannschaften gewünscht. "Wir haben 200 Einladungen rausgeschickt. Davon sind jedoch nur acht gekommen. Das Ganze ist einfach zunehmend eine Zeitfrage".
Platzverteilung - Männer nach DIN-Wertung: 1. Zabitz, 24,47 Sekunden, 2. Elbingerode 26,34 Sekunden, 3. Drosa 26,48 Sekunden, 4. Wulfen 34,10 Sekunden, 5. Klietzen 35,55 Sekunden, 6. Dornbock 52,19 Sekunden
Männer nach TGL-Wertung: 1. Elbingerode 28,08 Sekunden, 2. Klietzen 28,09 Sekunden, 3. Zabitz 28,11 Sekunden, 4. Wulfen , 5. Drosa, 6. Dornbock, 7. Cramonshagen, 8. Großpaschleben
Frauen: 1. Zabitz 34,50, 2. Cramonshagen 48,67