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Funkengarde aus Aken holt sich Wies'n-Festpokal

Von Judith Kadow 24.09.2007, 15:49

Aken/MZ. - Die Tänze, die Musik und auch die Größe der Tanzgruppen konnte von den teilnehmenden Tanzgruppen beliebig gewählt werden. "Alle Tanzgruppen, die heute mitmachen, gehören zu Karnevalsvereinen", fügte Hilliger hinzu. Es galt, möglichst zwei optimale Wertungstänze vor einer Sponsoren- und einer Fachjury zu präsentieren, die null bis zehn Punkte pro Tanz vergeben konnte. "Die Startreihenfolge wurde im Vorfeld ausgelost. Ist die erste Tanzrunde vorbei, fangen wir in der selben Reihenfolge von vorne an. Dann haben auch alle Zeit, sich in Ruhe umzuziehen", sagte Hilliger.

Neben der Wertung der Jury wurde auch ein Publikumspreis vergeben. Dabei konnten die Zuschauer für ihren Lieblingsverein stimmen. "Das is a Gaudi", witzelte der Köthener Uwe Schlosser, der mit seiner Männerskatrunde die Wies'n besuchte.

Besonders erfreut zeigte sich der Köthener darüber, dass fast ausschließlich junge Damen die Tanzgruppen bildeten. "Man muss aber auch sagen, dass die Mädchen schon echt was drauf haben. Ich kann mir vorstellen, dass da schon viel Arbeit und Training dahinter steckt, um so zu tanzen", lobte der 42-Jährige alle Tanzgruppen.

Tolle Stimmung im Zelt

Er zeigte sich jedoch als Anhänger der Tanzgruppe aus Winterdorf, die sich die "Gichtgirls" nennen und über dem sonstigen Altersdurchschnitt lagen. "Die Damen dieser Tanzgruppe sind meinem Alter am nächsten. Darum fühle ich mit ihnen", schmunzelte Schlosser. Den Beginn des Wettbewerb bildete die Showtanzgruppe des NCA 1875, der mit drei Tanzgruppen am Wettbewerb teilnahm.

Mit einer poppigen Tanzshow heizten sie die Stimmung an. Die Showtanzgruppe aus Groß Rosenburg trat in bayrischen Kostümen an und tanzte zur passenden Musik von DJ Ötzi. Das Showballett des Kukakö huldigte in einem Tanz dem Swing. Für lateinamerikanisches Flair sorgten die Damen aus Roßlau mit ihrem ersten Auftritt, der mit einem Lambada begann und mit einem Samba Rio de Janeiro endete. Bunt und abwechslungsreich waren alle gezeigten Tänze, die keinerlei Langeweile aufkommen ließen.

Den größten Applaus erntete jedoch die Funkengarade des NCA 1875, die prompt den Publikumspreis und auch den Wies´n-Pokal und damit 500 Euro Preisgeld gewinnen konnte. "Natürlich hatten wir Heimvorteil. Aber über den Sieger des Pokals hat ja eine neutrale Jury abgestimmt", freute sich Hilliger.

Den zweiten Platz in der Publikumswertung belegte die Showtanzgruppe des NCA, gefolgt von der Nachwuchstanzgruppe des NCA, den "Sunshine United". Den zweiten Platz im Kampf um den Wies'n-Pokal und 200 Euro gewann der Karnevalsclub aus Roßlau, gefolgt vom Showballett des Kukakö und dem Mitteldeutschen Carnevalsclub Dessau (MCC), die sich den dritten Platz und 100 Euro Preisgeld teilten.

"Die Tänze, die wir hier zeigen, gab es schon", verriet Stefanie Bähr, die für den MCC aus Dessau startete. Ihre Tanzgruppe sei zum ersten Mal beim Wies'n-Pokal dabei, aber vor allem unter dem Motto "Dabei sein ist alles". "Der Spaß darf nicht fehlen. Darum geht es", erklärte die 24-Jährige.

"Wir sind mit der ganzen Familie hier. Wir Eltern schauen uns die Tänze an, und unsere Kinder toben in der Zeit draußen auf dem Karussell rum", so Bernd Müller aus Dessau. Insbesondere die Jahrmarktstimmung würden er und seine Frau Katja genießen. "Wir waren bereits am Freitagabend hier, die Stimmung war toll", fügte Frau Müller hinzu.

Fass Bier als Lohn

Für Lachfalten sorgten übrigens vier Männerballette, die ebenfalls zu Karnevalsvereinen gehören. "Die Männer werden jedoch nicht durch die Jury bewertet. Da wird der Sieger durch die Lautstärke des Applauses ermittelt." Und wie es sich für Männer gehört, wurden Sachpreise vergeben, der Sieger bekam ein großes Fass Bier. Hier setzten sich die Herren von Gelb-Rot Dessau, die Schönemänner, durch. Das Männerballett des NCA belegte den zweiten und die Männer aus Halle-Neustadt den dritten Platz.