Friedhof Radegast Friedhof Radegast: Birke der Versöhnung gefällt - nur Stumpf ist geblieben

Radegast - Auf dem Radegaster Friedhof wurde eine neben dem Kriegerdenkmal stehende Birke gefällt. Von dem Baum ist ein etwa ein Meter großer Stumpf geblieben. Raymond Schulz, ehemaliger Radegaster und Vorsitzender des Fördervereins für Sanitätswesen, hat am Donnerstag von der Fällung erfahren und ist darüber traurig und empört zugleich.
Gepflanzt wurde die Birke zum Volkstrauertag am 17. November 2002 von Raymond Schulz und Mitgliedern des Radegaster Trachten- und Heimatvereins. Der Baum stammt aus Rogatschow in Weißrussland und hat für Schulz eine hohe Symbolkraft.
„Er sollte die Versöhnung von Deutschen und Russen symbolisieren. Daher kann ich nicht verstehen, warum diese Birke gefällt wurde.“ Noch eine zweite Birke brachte Schulz damals aus Rogatschow mit. Sie wurde ebenfalls am 17. November 2002 gepflanzt, aber auf dem Köthener Friedhof.
Bauhofmitarbeiter haben den gefällten Baum gefunden und mitgenommen
Maik Kuhn, Fachbereichsleiter in der Stadtverwaltung Südliches Anhalt, versicherte, dass der Baum nicht von Mitarbeitern des Bauhofes gefällt wurde. „Die Birke steht auf dem katholischen Teil des Friedhofes, für den sind wir nicht zuständig“, sagte Kuhn. Gleichwohl hätten Bauhofmitarbeiter vor etwa acht Tagen den umgesägten Baum entdeckt und mit dem Lkw mitgenommen.
„Wenn wir sehen, dass etwas herumliegt und die Ansicht verschandelt, machen wir das schon mal.“ Unklar ist indes, wer die Birke und auf der anderen Seite des Denkmals noch drei weitere Bäume gefällt und die Stümpfe hat stehen lassen. (mz)
Maik Kuhn nimmt Hinweise unter 034978/2 65 30 entgegen.