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Almhut statt Helm Freiwillige Feuerwehr Köthen hat ein eigenes Männerballett

Von Stefanie Greiner 18.06.2017, 07:00
Beim Pfingstochsenturnier in Frenz waren die „Schläuche“ nur zu sechst. Sie holten sich dennoch den Pokal.
Beim Pfingstochsenturnier in Frenz waren die „Schläuche“ nur zu sechst. Sie holten sich dennoch den Pokal. Heiko Rebsch

Köthen - Helm, Jacke, Hose. So sieht die Einsatzbekleidung von Thomas Winkler und Michael Richter aus. Die Feuerwehrmänner retten Menschenleben.

Almhut, Hosenträger, Lederhose. So lassen sich die beiden bei „Einsätzen“ auch schon mal blicken. Dann geht es aber nicht darum, Menschenleben zu retten, sondern für Stimmung zu sorgen.

Männerballett „Die Schläuche“ in Köthen

Thomas Winkler und Michael Richter gehören zum Männerballett der Freiwilligen Feuerwehr Köthen. Das sollte nach einem Auftritt eigentlich wieder Geschichte sein.

Zwei Jahre später gibt es die Gruppe aber immer noch. „Es hat uns einfach Spaß gemacht“, sagt Thomas Winkler.

Für eigene Jubiläumsfeier gegründet

„Die Schläuche“, so nennen sich die sieben Männer. Eine Anspielung auf … ganz klar … die Feuerwehrschläuche, unverzichtbare Ausrüstungsgegenstände der Feuerwehr.

Vier Mitglieder des Männerballetts sind tatsächlich Mitglieder der Feuerwehr. Gegründet hat sich die Gruppe zum 150-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Köthen vor zwei Jahren.

Die Jubiläumsfeier umfasste auch eine Gala. Für die wurde ein Programm gesucht. Das Problem: Keiner hatte Zeit, was vorzubereiten.

Erster Auftritt noch in Einsatzbekleidung

Drei, vier Mitglieder der Feuerwehr hatten schließlich die Idee, kurzfristig ein Männerballett zu gründen. Sie fanden weitere Mitstreiter. Am Ende standen sechs Männer auf der Bühne.

Ein unvergesslicher Auftritt. Für Männerballett und Publikum. „Es kam super an“, sagt Thomas Winkler. „Keiner wusste was davon.“

Die Männer hatten sich „Schwanensee“ vorgeknöpft, den Klassiker unter den Männerballett-Tänzen. Der Unterschied: Sie trugen keine Tutus, sondern ihre Einsatzbekleidung.

Einsatzbekleidung ist nun Geschichte

Die haben die „Schläuche“ jetzt bei Auftritten nicht mehr an. Denn Einsatzbekleidung soll Einsatzbekleidung bleiben.

Sie hatten sich zwischenzeitlich Kostüme der „Schwanzfedern“ geliehen, dem Männerballett der Keethner Spitzen, und haben jetzt ihre eigenen Klamotten.

Almhüte, Hosenträger und Lederhosen zum Beispiel. Diese Kombination präsentierten die „Schläuche“ beim Pfingstochsenturnier in Frenz. Mit ihrer Version von „Dirty Dancing“ holten sich die Männer den ersten Platz.

Viele Auftritte in der Region

Auftritte hatte das Männerballett schon so einige. Es war beim Oktoberfest in Aken zu sehen, mischte bei der Weiberfastnacht des Werdershausener Carneval Vereins und der Keethner Spitzen mit. Immer wieder zeigt sich: Das Publikum liebt die sieben Männer.

Unter ihren Kameraden selbst sind die „Schläuche“ nicht unumstritten. Das wissen Thomas Winkler und Michael Richter. Nicht alle finden, dass ein Männerballett zu einer Freiwilligen Feuerwehr passt. Die Männer wollen trotzdem weitermachen. Aus Freude am Tanzen.

Spaß steht im Vordergrund

An den Choreografien arbeiten alle zusammen. Trainiert wird vor allem kurz vor Auftritten. „Das Training läuft locker ab“, sagt Michael Richter.

„Es macht Spaß. Wir sind eine dufte Truppe.“ Schon vor der Gründung der „Schläuche“ hatte er kleine Auftritte. Zusammen mit Mathias Schremmer, ebenfalls Mitglied der Feuerwehr. (mz)