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Mit dem Eilzug nach Berlin Eisenbahnfreunde aus Köthen planen im Mai eine Fahrt mit der legendärer Diesellok „Ludmilla“

Der Zustieg ist auch in der Kreisstadt möglich. Wo es dafür Karten gibt.

20.02.2022, 14:00
Eisenbahnfreunde  können   mit der legendären Diesellok „Ludmilla“ nach Berlin fahren. Der Zustieg ist auch in Bernburg möglich.
Eisenbahnfreunde können mit der legendären Diesellok „Ludmilla“ nach Berlin fahren. Der Zustieg ist auch in Bernburg möglich. (Foto: Heiko Heisig)

Köthen/MZ - Den 21. Mai sollten sich Eisenbahnfreunde schon mal im Kalender vormerken. Denn Pläne, an diesem Tag den legendären Eilzug von Aschersleben nach Berlin auferstehen zu lassen, der fast genau vor drei Jahrzehnten seinen Betrieb einstellte, werden derzeit konkreter. Darüber informiert der Verein zur Pflege des Eisenbahnkulturgutes Köthen in einer Pressemitteilung.

Er will gemeinsam mit Partnern wie der PRESS, der Erfurter Bahnservice GmbH, DB und der NASA mit einer sowjetischen Diesellok - der als „Ludmilla“ bekannten BR 232 - und einigen Großraum- und Abteilwagen aus Reichsbahnzeiten mit Sitzgestaltung aus den 90er Jahren die legendäre Trasse befahren, über die noch heute viele ehemalige Reisende Anekdoten zu berichten wissen.

Die Nostalgie-Fahrt im Mai soll gegen 8 Uhr in Aschersleben beginnen

Lokführer Maik Szymanek, der zu den Köpfen des Organisationsteams gehört, erinnert sich an solche Berichte: „Auf der Rückfahrt nach Aschersleben gab es in Michendorf um die 20 Minuten Aufenthalt wegen des Lokwechsels. Die Fahrgäste - viele von ihnen Montage-Arbeiter - nutzten die Fahrtunterbrechung gern als Raucherpause oder um die dortige Mitropa leerzukaufen.“ Nach den 20 Minuten sei oft ein riesiger Stapel leerer Bierkästen zurückgeblieben. Die Betreiber hätten ihr Leergut wohl nie wiederbekommen, da das Bier natürlich dann als Wegzehrung mit auf die Reise kam. „Die Bahn-Reinigung in Aschersleben dürfte sich gefreut haben; gab es für eine Flasche doch 30 Pfennig Pfand, ein Bier kostete gerade mal 40 Pfennig.“

Am 9. Juli 1984 fährt der E471 (Aschersleben – Berlin) mit Zuglok „Ludmilla“ 132 196 in den Bahnhof Belzig ein.
Am 9. Juli 1984 fährt der E471 (Aschersleben – Berlin) mit Zuglok „Ludmilla“ 132 196 in den Bahnhof Belzig ein.
(Foto: Lokstromer)

Die Nostalgie-Fahrt im Mai soll gegen 8 Uhr in Aschersleben beginnen, Zusteigebahnhöfe sind weiterhin Güsten, Bernburg, Köthen und Dessau. Während der Fahrt sollen die Reisenden Wissenswertes rund um die Geschichte des Zuges über die Bordlautsprecher erfahren.

Der Zug wird etwa sieben Stunden in Berlin-Lichtenberg bleiben

Je nach Zusteigebahnhof beträgt der Fahrkartenpreis inklusive konkreter Sitzplatzreservierung zwischen 80 und 90, für Kinder bis zwölf Jahre zwischen 45 und 55 Euro. Wegen dieser Sitzplatzbindung empfiehlt der Verein Interessenten, die gemeinsam bzw. als Gruppe reisen möchten, auch gemeinsam zu buchen. Nur so sei die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass die Gruppe auch zusammenhängende Plätze bekommen könne, schreiben die Organisatoren.

Der Zug wird etwa sieben Stunden in Berlin-Lichtenberg bleiben. Die Fahrgäste haben unter anderem die Möglichkeit, den Ostberliner Tierpark zu besuchen, der ganz in der Nähe ist. Auch das Stasi-Museum ist nicht weit, geplant ist sogar, dass das Museumsbahnbetriebswerk Berlin-Schöneweide exklusiv für die Fahrgäste öffnet und Führungen anbietet. Gegen 19 Uhr ist die Rückfahrt geplant - die genauen Fahrzeiten sind aktuell jedoch noch unbekannt.

Fahrkartenbuchungen sind per Mail über [email protected] oder Tel. 0176/57660222 möglich. Samstagvormittags ist jeweils von 10 bis 11 Uhr in der Köthener Schlosspassage ein direkter Fahrkartenverkauf vom Verein geplant. (19. und 26. Februar, 5. und 19. März, 2., 16. und 30. April) Alle Informationen zur Fahrt sind im Netz unter www.modellbahnfreunde-koethen.de abrufbar.