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Einblicke in ein schönes Hobby

Von HELMUT DAWAL 09.02.2010, 18:22

KÖTHEN/MZ. - In diesem Falle für deutlich kleinere und solche, die nicht auf Straßen rollen. Die Modell- und Eisenbahnfreunde Köthen hatten zu ihrer traditionellen Ausstellung eingeladen und fanden dafür freundliche Aufnahme im Autohaus, war hier doch ausreichend Platz, um die teils beträchtlichen Platten mit ihren Eisenbahnwelten zeigen zu können. "Wir sind dankbar, dass uns die Geschäftsleitung diese Möglichkeit eingeräumt hat", sagte Vereinsvorsitzender Gert Barche.

Zahlreiche große und kleine Besucher zog es zur Ausstellung, wo die Loks samt ihren Waggons auf kleinen Spuren wie H0 und TT bis hin zur großen Gartenbahn ihre Runden drehten. Die Köthener hatten sich wieder einige Gäste eingeladen.

So zeigten Magdeburger Modellbahnfreunde die S-Bahnanlage der Landeshauptstadt. Besonders freute sich Gert Barche über den Besuch von Ralf Denke aus Großengottern bei Mühlhausen. "Wir sind Jahren befreundet, und Ralf ist nun schon das fünfte Mal nach Köthen gekommen", erzählte der Vereinsvorsitzende.

Denke hat für seine Anlage in der Spur H0e - sie entspricht in der Realität einer 750 Millimeter Schmalspurbahn - keinen konkreten Bahnhof als Vorbild genommen. Er siedelt seine Anlage irgendwo in Meckelburg-Vorpommern an, wofür auch sein Fuhrpark spricht, der der Rügener Kleinbahn nachempfunden ist. Wie alle Modellbauer, so legt auch Ralf Denke großen Wert auf Details. Und so findet man beispielsweise in einem am Bahngleis gelegenen Bauernhof neben den winzigen Hühnern auch einen ebenso winzigen Hahn. Das Krähen übernimmt Frohnatur Denke, Mitglied der Interessengemeinschaft Hirzbergbahn, gleich selbst mal, wenn er seine Anlage erläutert.

Im Gespräch mit ihm wird deutlich, dass Modellbahnbau ein nicht gerade billiges Hobby ist. "Der Bausatz für diese Lok", verweist er auf ein kleines Gefährt, "kostet 350 Euro. Ist sie dann zusammen gebaut und fährt, ist ihr Wert noch um einiges gestiegen."

Gespannt sein dürfen die Köthener auf die Fertigstellung des Prestige-Projektes der hiesigen Modell- und Eisenbahnfreunde. Dabei handelt es sich um den Köthener Personenbahnhof, ein Teil davon war bei einer früheren Ausstellung schon mal zu sehen gewesen. "Der Bahnhof selbst ist schon fertig. Wir arbeiten jetzt an der Streckenführung. Und auch das Bahnbetriebswerk Köthen wollen wir nachbauen", berichtete Gert Barche. Wann genau die Anlage komplett sein wird, vermochte Barche noch nicht zu sagen.

"Ein paar Jahre wird es noch dauern", sagte er. Mit dieser Modellanlage wollen die Eisenbahnfreunde an die Bedeutung des Köthener Bahnhofes erinnern. "Es war der erste Kreuzungsbahnhof, wo sich mehrere Strecken kreuzten. Selbst auf dem heutigen Bahnhofsvorplatz befanden sich früher Gleise und mehrere Schranken", gab der Vorsitzende einen Blick in die Historie. Sechs aktive Mitglieder im Alter von 18 bis 70 Jahren zählt der Köthener Verein. Barche und seine Mitstreiter würden sich freuen, kämen weitere und vor allem junge Interessenten hinzu. "Es ist ein Hobby, bei dem man sich vielfältige Fertigkeiten aneigen kann. Metall, Holz, Elektronik, Computer, all das spielt mit hinein", warb Barche für diese interessante Freizeitbeschäftigung.

Die Modell- und Eisenbahnfreunde Köthen treffen sich mittwochs ab 19 und samstags ab 14 Uhr in ihrem Vereinsobjekt in der Querstraße 27 / Ecke Leipziger Straße.