Ein Denkmal für die Ökodomäne
Bobbe/MZ. - Denn sie war nicht die Einzige: 60 Jugendliche im Alter von 16 bis 26 Jahren aus ganz Sachsen-Anhalt haben hier im Rahmen ihres Freiwilligen Ökologischen Jahres ein paar lehrreiche Tage verbracht.
Anliegen des Bildungsseminars war es vor allen Dingen, das Verständnis für die Umwelt weiter zu schulen. Das geschah zum Beispiel durch Vorträge zum Thema Tierschutz oder Globalisierung sowie bei einem Tagesausflug in das Biosphärenreservat "Mittlere Elbe". Aber auch praktische Arbeiten waren Teil des Workshops. Die jungen Leute probierten sich im Korbflechten oder bauten Musikinstrumente aus natürlichen Rohstoffen. So konnten sie lernen, was man mit ein bisschen Geschick aus den einfachsten Dingen machen kann. Auch eine Seminarzeitung zum Thema Umwelt entstand in dieser Woche. Und ein kleines "Denkmal" hinterließen die Teilnehmer: einen großen Weidendom aus Weidenästen, der jetzt im hinteren Teil der Ökodomäne steht. Seine Erbauer hoffen, dass dieser im Frühling blüht und so das Gelände schmückt.
Die Inhalte des Bildungsseminars wurden mit der Unterstützung des Internationalen Jugendgemeinschaftsdienstes (ijgd) von den Freiwilligen selbst gestaltet. "Besonders die Workshops über regenerative Energien und Naturheilkunde wurden sehr gut angenommen", so Dirk Filzek. Der 34-Jährige ist einer der Betreuer. Er koordiniert vor allem die Projekte und ist Ansprechpartner für die Jugendlichen. Als Mitarbeiter des Internationalen Jugendgemeinschaftsdienstes vermittelt er aber auch Jugendliche, die sich dafür entschieden haben, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr zu machen, an eine Einsatzstelle. Die Arbeitsbereiche der Stellen reichen dabei von Umweltverbänden und Schulen bis zu Tierpflegeeinrichtungen und Biobauernhöfen.
Fünf mal während des Ökologischen Jahres findet dann solch eine Zusammenkunft aller Teilnehmer in Form eines Workshops statt. Hier können die Erfahrungen ausgetauscht werden.
Und auch die Seminare sind sehr beliebt. Für viele ist das Ökologische Jahr eine Chance heraus zu finden, in welchem Beruf sie später arbeiten möchten. Auch Philip Gieleszen aus einem kleinen Dorf in der Altmark hat diesen Weg genutzt. Seine Einsatzstelle ist eine Grundschule mit alternativen Erziehungsmethoden. Hier kümmert er sich mit viel Freude um die Gestaltung der Außenanlage. Er wollte keinen normalen Zivildienst leisten, war von ihm zu erfahren. Deshalb habe er sich für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr entschieden. In der Ökodomäne wurde er von den Jugendlichen zu einem der Sprecher ernannt. Seine Aufgabe war es, sich an die Betreuer zu wenden, wenn es Unstimmigkeiten gab, aber auch, wenn ein Thema besonders gut angekommen ist.
"Der Umweltnachrichtenworkshop war für mich das Highlight", erzählt der 21-Jährige. An einem Tag wurde den Teilnehmern erst Theorie vermittelt und dann durften sie ihre eigene Nachrichtensendung machen. Die Sendung und alle anderen Ergebnisse wurden am Donnerstagabend präsentiert. Und am Freitag heißt es für die Freiwilligen auch schon wieder, Abschied von der Ökodomäne zu nehmen.