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Nachruf Ehrlich, geradlinig, hilfsbereit: Sportler aus Anhalt-Bitterfeld trauern um Ludger „Luggi“ Rölecke

Er hat den BSC Biendorf, Chemie Rodleben, FV Merzien, SG Reppichau II und CFC Germania trainiert: Die Trauer in der Region ist groß.

Von Uwe Lehmann 27.10.2025, 12:21
Ludger „Luggi“ Rölecke ist verstorben
Ludger „Luggi“ Rölecke ist verstorben (Foto: HG 85 Köthen)

KÖTHEN/MZ. - In Fußballerkreisen in Anhalt-Bitterfeld, speziell im Altkreis Köthen, ist die Trauer groß: Ludger „Luggi“ Rölecke ist verstorben. Er war ein Original, immer ehrlich und geradlinig. Bei vielen Vereinen, wo er an der Seitenlinie stand, hat er einen bleibenden Eindruck hinterlassen. So fungierte er in mehr als 250 Partien beim BSC Biendorf, Chemie Rodleben, FV Merzien, SG Reppichau II und beim CFC Germania als Trainer.

Viele Vereine haben seinen Tod auf ihren Social Media Kanälen bedauert. „Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Luggi, der viele Jahre mit Herzblut, Humor und Leidenschaft unseren Verein geprägt hat“, schreibt beispielsweise der CFC Germania. „Luggi war mehr als ein Trainer. Er war Mentor, Motivator und Freund. Mit unermüdlichem Engagement begleitete er Generationen von Spielern, förderte Talente und prägte den Teamgeist nachhaltig. Sein Einsatz, seine Herzlichkeit und sein unverwechselbarer Humor werden uns unvergessen bleiben.“ Zum Gedenken und Ausdruck des Mitgefühls liefen die beiden Herrenteams des CFC in Trauerflor am Wochenende auf.

Ihren 3:1-Heimsieg gegen Stahl Aken haben die BiWo-Landesklasse-Fußballer am Wochenende dem Verstorbenen gewidmet.
Ihren 3:1-Heimsieg gegen Stahl Aken haben die BiWo-Landesklasse-Fußballer am Wochenende dem Verstorbenen gewidmet.
Foto: 1. FC Bi-Wo

Auch in Merzien denkt man trotz des großen Schmerzes an die vielen unvergesslichen Momente mit Ludger Rölecke zurück. „Er war weit mehr als nur ein Fußballlehrer – er war ein besonderer Wegbegleiter, ein geduldiger Zuhörer und ein Mensch, der immer mit Herz und Leidenschaft für den Verein und den Fußball da war. Über viele Jahre hat er uns mit seiner Erfahrung, seinem Humor und seiner unerschütterlichen Ehrlichkeit begleitet. Sein Ehrgeiz hat motiviert, seine Haltung hat geprägt – und seine klaren Worte haben ihn unverwechselbar gemacht.“

Was viele nicht wissen, Ludger Rölecke ist auch ein großer Freund und Unterstützer des Handballsports bei der HG 85 Köthen gewesen. „Luggi war in mehreren Mannschaften bei uns Team-Manager, er hat sich um das Wohl der ihn anvertrauten Mannschaft zusammen mit unseren Trainern herzlichst gekümmert. Er hat sich um Ausstattung bemüht und um kleine Veranstaltungen innerhalb der Mannschaft. Er war einfach da und hat alles gegeben für den Nachwuchs“, berichtet HG-Präsident Marcus Pesth. „Ich habe ihn kennen und schätzen gelernt als Mensch mit immer ein Herz für den Sport und das Ehrenamt. Er hat seine Meinung gesagt und das war richtig so, auch wenn es den einen oder anderen nicht gefallen hat. Wir werden ihn sehr vermissen.“

Eine besondere Ehre wurde Luggi von der zweiten Mannschaft des 1. FC Bitterfeld-Wolfen zu teil. Der Spitzenreiter der Fußball-Landesklasse vier widmete den am Freitagabend erzielten 3:1-Erfolg gegen Stahl Aken dem Verstorbenen. „Das waren wir ihm einfach schuldig“, erzählt Trainer Markus Molzahn. „Luggi hat immer Kontakt zu uns gehalten. Es ist eine Freundschaft entstanden, die wir mit dieser Aktion würdigen wollten. Jetzt werden wir Luggi am Grab die letzte Ehre erweisen.“

Die letzte Ehre werden ihm viele Freunde erweisen. Wenn nicht persönlich am Grab, aber in Gedanken werden sie ihm als sportliches Urgestein der Region in Erinnerung behalten.