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Videodreh vor Ort Drittes Jahr mit Corona: Narren aus Aken feiern Karneval in diesem Jahr digital

Dessaus Gelb-Rot-Karnevalisten lassen sich auch im dritten Corona-Jahr das Lachen nicht verbieten - Für ihre Videos drehen sie auch bei Narraria in Aken.

Von Silvia Bürkmann 19.02.2022, 14:00
Zeremonienmeisterin Ivonne Vollert von Gelb- Rot Dessau mit dem Zeremonienstab und Filmklappe.
Zeremonienmeisterin Ivonne Vollert von Gelb- Rot Dessau mit dem Zeremonienstab und Filmklappe. (Foto: Ute Nicklisch)

Aken/Dessau/MZ - Die meisten Karnevalsveranstaltungen in diesem Jahr sind wegen der Corona-Pandemie bereits abgesagt. Doch viele Vereine überlegen, wie sie für ihre Mitglieder und Anhänger dennoch präsent sein können. So auch die Karnevalisten der 1. Große Dessauer Karnevalsgesellschaft Gelb Rot von 1954. Sie haben sich für ihre 68. Session etwas ganz Neues ausgedacht: Sie ziehen ihre Session jetzt komplett digital durch. Und dafür binden sie andere Vereine der Region mit ein. Am Sonnabend beispielsweise drehten sie Teile eines Videos in Aken.

Das traditionelle Rosenmontagslied soll auch in diesem Jahr erklingen. Auch die Jecken des Narraria Clubs Aken (NCA) sind mit dabei. Die Gelb-Roten zeichnen jeweils einen Gesangsbeitrag des Roßlauer Karneval-Clubs, Waldeser Carneval Club, des Mitteldeutschen Carneval Clubs Dessau und des Narraria-Clubs Aken und natürlich ihren eigenen auf und schneiden diese zu einem Beitrag zusammen. Am Rosenmontag soll dieser dann auf verschiedenen Plattformen wie Facebook gezeigt werden.

Die organisatorische, technische und pandemisch regelgerechte Umsetzung der Idee verlangt noch einmal gehörigen Aufwand

„Wir bereiten alle geplanten Veranstaltungen in einer digitalen Variante mit kurzen Filmsequenzen auf. Die stellen wir dann an den geplanten Veranstaltungstagen und -zeiten bei Facebook und Instagram ins Netz“, erklärt Gelb-Rot-Präsident René Kranhold und hat gleich den rechten Kalauer parat: „Wenn wir nicht auf der Bühne stehen, muss es mit Social Media gehen!“

Die Idee fand im Verein großen Zuspruch, wollten doch die Großen und die Kleinen, die Jungen und die Alten auch nach zwei Jahren Corona-Blockade zeigen und beweisen: „Seht her, uns gibt es noch, wir basteln an Programmteilen und trainieren die Tänze und Musikstücke.“

Die organisatorische, technische und pandemisch regelgerechte Umsetzung der Idee verlangt noch einmal gehörigen Aufwand und entsprechendes handwerkliches Können und Geschick. Bereits vor zwei Woche liefen die ersten „Dreharbeiten“. Aufgezeichnet wurde im Frauenzentrum, wo die kleine und mittlere Gruppe der Karnevalskinder trainieren. Das Material ist im Kasten, zeigen die Mädchen anmutig und biegsam ihren Limbotanz oder zieht eine fröhliche Polonaise hüpfend und lachend durch den Saal. Zwischen fünf bis zehn Minuten etwa dauern die Kurzbeiträge jeweils.

„Und das ist keineswegs mal schnell aus dem Ärmel geschüttelt“

Die Sequenzen nun zu schneiden und für die Sozialen Medien aufzubereiten, ist Sache für netzaffine junge Leute. „Und das ist keineswegs mal schnell aus dem Ärmel geschüttelt“, ist Präsident Kranhold froh, geeignete Mitstreiter und Freunde des Karnevals in den Reihen zu haben.

Ein nächster Zusammenschnitt zeigt in dieser Woche (Sonnabend, 19. Februar) dann Eindrücke und Bilder von (früheren) Galasitzungen bei Gelb-Rot. Speziell für die 68. Session zeigen die Kinder der mittleren Gruppe dann, was eigentlich der Einmarsch ist und wie er abzulaufen hat, einschließlich Kommandos.

Besondere Herausforderung für „Karneval digital“ wird der Umzug am Rosensonntag

Eine besondere Herausforderung für „Karneval digital“ wird der Umzug durch Dessau am Rosensonntag (27. Februar ab 11.11 Uhr). Ihn darzustellen, dienten Auftritte der Gelb-Rot-Karnevalisten auf dem Markt. „Das wird ein Mix aus aktuellen Videos und aus der Konserve der Vorjahre“, schildert Uwe Hofmann. Der freiberufliche Ballon- und Zauberkünstler ist bei den Saalveranstaltungen als Sitzungspräsident bekannt.