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Fördermittel „DigitalPakt Schule“: Akener Grundschule kann interaktive Tafeln und iPads kaufen

Die Kinder lernen jetzt mit mehr digitalen Möglichkeiten.

Von Jessica Vogts 20.05.2022, 15:54
Ordnungsamtsleiter Michael Zelinka (li.), Lehrerin Katja Heinrich und Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn vor der interaktiven Tafel.
Ordnungsamtsleiter Michael Zelinka (li.), Lehrerin Katja Heinrich und Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn vor der interaktiven Tafel. (Foto: Jessica Vogts)

Aken/MZ - Ruhe herrscht im Klassenzimmer der 2d der Grundschule „Werner Nolopp“ in Aken. Fast schon zu ruhig für eine Grundschulklasse. Aber die Kinder sind allesamt beschäftigt. Haben entweder Kopfhörer auf, bearbeiten Aufgaben an ihren Tablets oder lauschen der Musik an der Tafel. Es mag mitunter ein ungewöhnliches Bild sein, kennt der ein oder andere aus seiner Schulzeit wohl eher noch den Lük-Kasten und die Fibel.

Fördermittelbescheid in Höhe von 110.000 Euro für sechs Tafeln

Aber mit der Zeit ändert sich das. „Wir haben einen Auftrag für eine kommende Industrie 4.0 und für eine Schule 1.0 zu erfüllen. Kinder sind die Zukunft“, betont Akens Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn, der am Mittwoch die Grundschule besuchte. Und sein Besuch hatte auch einen freudigen Anlass. Er konnte am Mittwoch Klassenlehrerin Katja Heinrich einen Fördermittelbescheid aus dem „DigitalPakt Schule“ in Höhe von über 110.000 Euro überreichen.

Von dem Geld sollen unter anderem sechs neue interaktive Tafeln angeschafft werden. Damit erhöht sich die Anzahl dieser in der Grundschule auf insgesamt 15. „Die Grundschule ist damit voll ausgestattet und eine der modernsten, wenn nicht sogar die modernste in Sachsen-Anhalt“, freut sich Bahn. Dass in den Klassenzimmern nun Tablets und interaktive Tafeln sind, ist auch Lehrerin Katja Heinrich zu verdanken. 2016 trat sie erstmals an die Stadt heran mit dem Wunsch, digitales Lernen zu ermöglichen. Und dieser Wunsch sollte sich Ende 2019 erstmalig erfüllen.

Eine 90-prozentige Förderung und damit Fördermittel in Höhe von 200.000 Euro gab es aus dem IKT-Projekt (Informations- und Kommunikationstechnologien). Tafeln, iPads und Notebooks für die Schule wurden davon angeschafft. „Es war am Anfang natürlich auch erst einmal eine Umstellung. Nicht alle Lehrer waren davon begeistert. Mittlerweile will aber keiner mehr einen Raum ohne interaktive Tafel haben“, berichtet Katja Friedrich. Und auch die Schüler sagen: „Unterricht ohne Tablet und der Tafel ist überhaupt nicht gut.“

Das nächste Ziel: Ein iPad-Koffe für jede Klasse

Ohnehin haben die Kinder keine Berührungsängste, kennen sich bestens mit der Technik aus. Als „Digital Natives“ (Menschen, die in die digitale Welt hineingeboren sind) bezeichnet der Bürgermeister daher die Grundschüler. Und insbesondere die Corona-Zeit hat gezeigt, wie wichtig das digitale Lernen ist. „Wir haben das Equipment hier und konnten so während des Lockdowns auch die sozialschwachen Familien mit Notebook oder iPad ausrüsten“, erklärt Heinrich.

Und wie genau sieht digitales Lernen aus? „Es gibt verschiedene Aufträge, die sie beispielsweise nur am Tablet erledigen sollen“, so die Lehrerin weiter. Spielerisch wird dabei etwa das Einmaleins gelernt, Musik kann zur Entspannung im Hintergrund abgespielt werden oder bei Fragen kann auch die Suchmaschine genutzt werden. Den Kinder macht es auf jeden Fall Spaß. Aber Frau Heinrich betont auch: „Wir arbeiten natürlich auch nach wie vor mit Stift und Papier.“ Denn die Handschrift muss ausgebildet werden und das funktioniert über ein Tablet eben nur bedingt.

Das nächste Ziel oder besser gesagt den nächsten Wunsch hat Katja Heinrich schon vor Augen. Ein iPad-Koffer für jede Klasse soll es werden. Denn noch reicht man die vorhandenen Tablets zwischen den Klassen hin und her.