Fortsetzung der Tradition Die Martinsfeier findet in Köthen in diesem Jahr mit drei Stationen statt
Nachdem der Umzug 2020 ausfallen musste, haben sich Köthener für dieses Jahr ein neues Konzept überlegt.

Köthen/MZ - Ein Lichtermeer zu Martins Ehr - 2020 war das in Köthen nicht möglich. Normalerweise reitet Martin am frühen Abend des 11. November durch die Köthener Straßen hin zum Marktplatz, wo dann hunderte Kleine und Große mit ihren Laternen zusammenkommen. Die Pandemie vereitelte das. Und auch in diesem Jahr ist noch längst nicht alles beim Alten, dafür sind die Infektionszahlen zu hoch.
Aber ganz ausfallen soll die Martinsfeier nicht. Weil große Menschenansammlungen weiterhin vermieden werden sollen, haben sich die Kirchengemeinden für ein anderes, neues Konzept entschieden. Von 17 bis 19 Uhr am 11. November laden sie in die drei Kirchen Sankt Jakob, Sankt Agnus und Sankt Maria ein.
„Wir möchten Familien motivieren, mit Laternen den Weg von einer Kirche zur anderen zu gehen“
Der Arbeitstitel, sagt Pfarrer Horst Leischner von der Evangelischen Kirchengemeinde Sankt Jakob, sei „Mini-Andacht in Dauerschleife“. „Wir möchten Familien motivieren, mit Laternen den Weg von einer Kirche zur anderen zu gehen.“ Quasi viele kleine Privat-Umzüge statt eines großen. So einen Mini-Martinsumzug kann man natürlich nicht nur als Familie machen, sondern auch als Gruppe von Freunden oder Nachbarn.
In jeder der drei Kirchen wird den Besuchern dann eine andere Szene aus dem Leben des heiligen Martin geboten - welche wo zu sehen sein wird, soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden. Zudem werden Martinslieder gesungen und corona-konform Hörnchen verteilt.
Die Köthenerin Stefanie Schnell-König will als Alternative zum Umzug auch in diesem Jahr wieder die Vorgärten in der Langen Straße hell erleuchten lassen
Er hoffe, dass die Menschen sich auf diese neue Form einlassen, sagt Leischner. Dass man diesen besonderen Tag überhaupt wieder gemeinsam feiern könne, sei immerhin ein Schritt in Richtung Normalität. „Und ich hoffe natürlich auch, dass nächstes Jahr wieder ein Umzug in gewohnter Form möglich ist.“
Und nicht nur die Kirchenvertreter sind aktiv: Die Köthenerin Stefanie Schnell-König will als Alternative zum Umzug auch in diesem Jahr wieder die Vorgärten in der Langen Straße hell erleuchten lassen. „Das wurde im letzten Jahr gut angenommen“, erklärt sie. Ganz viele Laternen werden ihren Vorgarten verschönern. Ihre Nachbarn ruft sie dazu auf, dies ebenfalls zu tun.