1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Debatte um Krankenhaus-Zukunft: Debatte um Krankenhaus-Zukunft: Helios Klinik kauft 2020 neuen Computertomografen

Debatte um Krankenhaus-Zukunft Debatte um Krankenhaus-Zukunft: Helios Klinik kauft 2020 neuen Computertomografen

Von Sylke Hermann 28.02.2020, 08:45
Heike Pröhl (links) bereitet eine Patientin für eine Untersuchung mit einem CT-Gerät im Köthener Helios-Klinikum vor.
Heike Pröhl (links) bereitet eine Patientin für eine Untersuchung mit einem CT-Gerät im Köthener Helios-Klinikum vor. Ute Nicklisch

Köthen - Die Krankenhäuser im Land brauchen Geld. Für Personal. Für Digitalisierung. Für Strukturanpassungen. 700 Millionen Euro stehen im Raum. Geld, das Sozialministerin Petra Grimm-Benne zur Verfügung stellen würde - als Landeskredit. Doch ob es dazu kommt? Ob das Finanzministerium den Vorschlag mitträgt? Ob die Häuser am Ende darauf zählen können?

In Köthen verfolgt Matthias Hirsekorn die Debatte interessiert, aber Auswirkungen auf sein Haus wird die im Februar losgetretene Debatte wohl kaum haben. Denn der Helios Klinik in Köthen gehe es gut. Man habe auch hier in der Vergangenheit schmerzliche Einschnitte erlebt, doch das sei Geschichte. Mittlerweile sei man „wirtschaftlich sehr gesund“ aufgestellt, berichtet der Klinikgeschäftsführer.

In den Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt gibt es vielerorts einen großen Investitionsstau

Dass der Offene Brief der Krankenhäuser etwas bewegt, dass er den Finger in die Wunde legt, das hofft auch Matthias Hirsekorn. Zumindest habe das Thema jetzt wieder ein hohe Präsenz in den Medien - und auch die Politik diskutiere über die Lage der Krankenhäuser im Land. Es sei für die Krankenhausgesellschaft nicht neu, dass es an vielen Standorten einen Investitionsstau und demzufolge einen finanziellen Bedarf gebe, erklärt Matthias Hirsekorn im Gespräch mit der MZ. Er denkt, man habe mit dem Offenen Brief „noch einmal einen Impuls setzen wollen“.

In Köthen hat Helios von 2014 bis 2019 rund 13,84 Millionen Euro investiert, das Land im selben Zeitraum pauschale Fördermittel von knapp 3,2 Millionen Euro ausgereicht. Das Geld sei nicht nur in Medizintechnik und die Bausubstanz geflossen, man habe auch in Personal investiert, erklärt Martin Wachter aus der PR- und Marketing-Abteilung des Konzerns in Sachsen-Anhalt und verweist auf den Manteltarifvertrag, der auch für die rund 400 Ärzte, Pflegekräfte, Hebammen, Therapeuten und Servicekräfte in Köthen mehr Geld bedeutete.

Die Fördermittel des Landes, informiert Matthias Hirsekorn, würden sich unter anderem nach den Leistungen der Klinik richten und danach, mit welchen Erkrankungen die Patienten hier behandelt werden. Die Mittel vom Land seien immer „an konkrete Anträge gebunden“, informiert der Klinikgeschäftsführer.

OP-Tische werden in allen vier Sälen in Köthen für 400.000 Euro erneuet

Die Investitionen seien längst nicht abgeschlossen, betont Matthias Hirsekorn. So soll in diesem Jahr für rund 560.000 Euro ein neues Gerät für die Computertomografie (CT) angeschafft werden, weil „die Zeit reif ist, es auszutauschen“. Pro Jahr gebe es in Köthen zwischen 4.000 und 5.000 CT-Untersuchungen, sagt er. Etwa eine halbe Million Euro werde man außerdem in ein Gerät investieren, um Blutgefäße radiologisch darstellen zu können - eine Investition im Bereich der Angiografie. Und dann wären da noch die OP-Tische, die in allen vier Sälen und im ambulanten OP-Bereich erneuert werden sollen - für etwa 400.000 Euro.

Am 4. Juli 1861 wird das Krankenhaus in Köthen eröffnet. Bis 2012 entsteht der Neubau in der Halleschen Straße. Und 2014 übernimmt Helios das Objekt, dessen Zukunft, so betont der Klinikgeschäftsführer, nicht in Gefahr sei. Auch wenn der Offene Brief der Krankenhausgesellschaft vielerorts hohe Wellen geschlagen habe, bleibt man in Köthen vor allem eines: gelassen. (mz)