"Circus Karl Altoff Köllner" "Circus Karl Altoff Köllner": Zwei erkrankte Tiger kommen im Tierpark Köthen unter

Köthen - Aufmerksamen Besuchern wird der blaue Zirkuswagen mit seinen Käfigen im Tierpark nicht entgangen sein. Gleich hinter dem Ponystall auf dem Wirtschaftshof steht er seit reichlich einer Woche und ist das Zuhause von zwei Bengalischen Tigern.
„Sie sind krank. Doch wir bekommen sie schon wieder hin“
Die eleganten Raubkatzen gehören dem „Circus Karl Altoff Köllner“ und sind Gäste auf Zeit im Tierpark. „Sie sind krank. Doch wir bekommen sie schon wieder hin“, hatte Tierparkmitarbeiter David Schaller-Engelmann zuversichtlich bei einer Führung in der vergangenen Woche auf entsprechende Fragen gesagt.
Die Großkatzen sind mit Absicht weitgehend den Blicken der Besucher entzogen, sie sollen bei ihrer Genesung möglichst wenig gestört werden. Am Montag lag zumindest einer der Tiger augenscheinlich zufrieden in der wärmenden Sonne.
Tierparkleiter Michael Engelmann erklärt zum ungewöhnlichen Besuch: „Die Tiger benötigen täglich Medikamente und tierärztliche Betreuung.“ Und weil sowohl die im Tierpark lebende Tiere als auch die aus dem Zirkus von ein und derselben Tierärztin betreut werden, haben wir eine Hilfsanfrage nicht abgelehnt. Zudem habe das Veterinäramt bestätigt, dass die Tiger für kurze Zeit ohne Außengelände auskommen können.
Die Tiger gehören zum Zirkus, seit sie Babys waren
Liane Köllner-Weisheit, derzeit mit ihrem Zirkusteam auf Gastspiel in der Lutherstadt Wittenberg, reagiert auf eine MZ-Anfrage etwas zögerlich. Sie bestätigt jedoch, dass es ihre Tiere sind, die da im Tierpark Unterschlupf gefunden haben. „Sie haben Grippe. Wir wollten sie nicht mit auf Tournee nehmen“, sagt sie und verweist darauf, dass es besser sei, wenn die Tierärztin vor Ort sich kümmern kann.
In Micheln, auf dem Gelände der ehemaligen Tierpension, hat der „Circus Karl Altoff Köllner“ seit einigen Jahren sein Winterquartier aufgeschlagen. „Wir haben uns hier ein Zuhause geschaffen“, hatte Liane Köllner-Weisheit bereits vor einem Jahr der MZ gesagt. „Wir verstehen uns als Heimatzirkus von Köthen“, fügte sie nun hinzu. Im Osternienburger Land haben sie weitläufige Koppeln und Ställe für ihre Tiere sowie ausreichend Stellplatz für die Zirkuswagen. (mz/hk)
„Wahrscheinlich werden wir sie noch in dieser Woche zurückholen. Sie sind auf dem Weg der Besserung und gehören einfach zu uns“, fügt die Zirkuschefin hinzu. Ursprünglich waren es drei Bengalische Tiger, verstoßen von ihrer Mutter, welche die Zirkusfamilie vor einigen Jahren aus einem französischen Zoo bekam.
„Wir haben sie schon als Babys gehabt, sie wurden mit der Flasche großgezogen und sind an Menschen gewöhnt“, sagt Liane Köllner-Weisheit und fügt hinzu, dass eines der Tiere leider bereits verstorben sei.
Die anderen würden von Tiertrainer Giuliano Köllner - wenn sie denn wieder genesen sind - auf ihren ersten Auftritt in der Manege vorbereitet. (mz)
