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Dessauer Landstraße Blickfang für Touristen: In Aken entsteht derzeit ein 14 Meter langes Wandgemälde

Am ehemaligen Brückenkopf an der Dessauer Landstraße lässt Steffen Rogge das Akener Stapelrecht als großes Wandmotiv entstehen.

Von Jessica Vogts 25.10.2021, 12:43
Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn (links) und Künstler Steffen Rogge vor der halbfertigen Wand.
Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn (links) und Künstler Steffen Rogge vor der halbfertigen Wand. (Foto: Jessica Vogts)

Aken/MZ - Immer und immer wieder wird der ehemalige Brückenkopf an der Dessauer Landstraße in Aken beschmiert. Damit soll nun Schluss sein. Seit etwa zwei Wochen ist Künstler Steffen Rogge hier mit Pinsel und Farbe und viel Präzisionsarbeit zu Gange. „Wenn an der Wand ein Kunstwerk ist, wird das auch nicht mehr beschmiert. Das ist quasi ein Kodex in der Sprayer-Szene“, hofft Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn für die Zukunft.

An der etwa 14 Meter langen Klinkermauer soll das Akener Stapelrecht abgebildet werden. Kaufleute auf der Durchreise mussten nach diesem Recht ihre Waren niederlegen, also die Ware auspacken, und der Bevölkerung in der Stadt zum Verkauf anbieten.

Die Wand hat derzeit noch einige Risse und Unebenheiten, die erst von einer Firma verschlossen werden müssen

„Hier war ein Knotenpunkt, wo Getreide und Holz verkauft wurde“, erklärt Steffen Rogge, der das Ganze malerisch an der Wand umsetzt. An mehreren Tagen in der Woche, so etwa ab halb neun, beginnt seine Arbeitszeit hier. „Dann, wenn es warm genug ist und das Tageslicht hervorkommt“, dann beginnt Rogge. Doch Regen, Frost und der Sturm haben seine Arbeit in den vergangenen Tagen behindert. Ein weiteres Problem: Die Wand hat derzeit noch einige Risse und Unebenheiten, die erst von einer Firma verschlossen werden müssen.

Nun hofft er, bis zum Wintereinbruch fertig zu sein. Damit es schnell vorangeht, bekommt er für großflächige Arbeiten auch ab und an Unterstützung von seiner Frau. Für die Wand nutzt er sogenannte Lotusan-Farben. „Damit habe ich bislang gute Erfahrungen gemacht. Regen und Staub perlt da ab“, erklärt er.

Das Motiv am Brückenkopf in der Dessauer Landstraße, Ecke Puschkinstraße, ist erst der Anfang

Bislang war die Mauer eher ein Schandfleck. Demnächst soll der Brückenkopf aber auch Touristen zum Verweilen einladen, befindet sich dieser doch direkt am Elberadweg. Neben dem Bild ist daher auch eine Infotafel über die Geschichte des Akener Stapelrechts angedacht. „Es soll eine Art Tor in die Innenstadt darstellen“, erklärt Bahn. Die Wand soll demnach den Abschluss des Industriegebietes und den Beginn der Innenstadt repräsentieren. „Wir wollen Touristen damit herzlich willkommen in unser Stadt heißen“, so der Bürgermeister weiter. Man wolle ein freundliches und einladendes Bild schaffen.

Das Motiv am Brückenkopf in der Dessauer Landstraße, Ecke Puschkinstraße, ist erst der Anfang. Die Stadt Aken plant, die Fassadengestaltung der historischen Altstadt weiter voranzutreiben. Die Kosten für das Vorhaben belaufen sich auf rund 20.000 Euro. Um die Summe zu stemmen, hat die Stadt bereits 2020 einen Fördermittelantrag beim Landkreis gestellt, der in diesem Jahr erfolgreich bewilligt wurde. Die Stadt Aken erhält demnach einen Zuschuss von 70 Prozent. Von dem Geld sollen dann weitere Projekte realisiert werden. Geplant sind bislang etwa die Umgestaltung des Trafohauses „Am Russendamm“ sowie die Strom-und Telekomkästen. Auch dabei wird Steffen Rogge seiner künstlerischen Ader wieder freien Lauf lassen.