Berufsschulen Anhalt-Bitterfeld Berufsschulen Anhalt-Bitterfeld: Neue Holzwerkstatt am Badeweg

Köthen/MZ - Eigentlich gab es am Montag gleich zwei Premieren an den Berufsbildenden Schulen Anhalt-Bitterfeld (BBS) am Standort Köthen. Die erste war die Eröffnung der neuen Holzwerkstatt auf dem Schulgelände am Badeweg und die zweite der Besuch von Rainer Woischnik. Der neue Schulleiter der im August fusionierten Berufsschulen Köthen und „August von Parseval“ in Bitterfeld-Wolfen absolvierte mit der Eröffnung seinen Antrittbesuch in Köthen und konnte gute Nachrichten überbringen. „Die Holzwerkstatt ist ein standortstabilisierender Faktor“, sagte er.
Die neue Werkstatt steht aber nicht nur für den Standort Köthen, sondern ist vor allem günstiger. „Wir hatten vorher hohe Kosten für die Miete und die Heizung. Außerdem haben wir nun kürzere Wege“, erklärt Erich Mühlbauer, der als Amtsleiter beim Landkreis auch für das Gebäudemanagement der Schulen in Anhalt-Bitterfeld zuständig ist. Die neue Holzwerkstatt ist in die Räume der früheren KFZ-Werkstatt gezogen. Mit der Fusion ist die Ausbildung im Bereich KFZ nach Bitterfeld verlagert worden, die es dort ebenfalls gab. Die Räume blieben leer.
Mit Geld vom Landkreis wurde das Dach gedichtet und auch eine Heizung eingebaut. Die Hobelbänke kamen aus Bitterfeld. Die Malerarbeiten übernahmen die Berufsschüler und Lehrer selbst. „Der Umbau hat 5 500 Euro gekostet“, informierte Mühlbauer.
Die Berufsbildenden Schulen Anhalt-Bitterfeld sind mit der Fusion der Berufsschulen Köthen und Bitterfeld zum 1. August dieses Jahres die größte Berufsbildende Schule in Sachsen-Anhalt, gemessen an der Schülerzahl.
An beiden Standorten werden laut Schulleiter Rainer Woischnik 3.045 Schüler in 180 Klassen in 69 Berufen ausgebildet. In Köthen gibt es nun 634 Schüler, die in 39 Klassen unterrichtet werden.
Die Fusionen der beiden landkreiseigenen Berufsschulen war notwendig geworden, weil in Köthen die Mindestzahl von 600 Schülern kaum gehalten werden konnte. Der Standort am Badeweg steht aber nicht mehr zur Debatte, wie Woischnik betonte. Köthen sei mit 40 Kollegen der personell stärkste Standort. Es werde zwar Veränderungen bei den innerschulischen Strukturen geben, welche das sein werden, müsse erst noch diskutiert werden. (kan)
Für den Landkreis und die BBS offensichtlich eine gute Lösung. Mit dem alten Standort am Ortsausgang in einer deutlich größeren Halle des früheren Betriebs Innenausbau Köthen war man nicht so recht glücklich. Nun fallen im kleineren Gebäude weniger Kosten an und für Schüler und Lehrer werden die Wege kürzer. „Früher haben wir immer eine Stunde dazwischen geplant“, schildert Holger Hesse, einer der beiden Fachpraxislehrer für Holztechnikin Köthen den früheren Stundenplan. Er und sein Kollege Frank Schröter sind mit der neuen Werkstatt zufrieden. Sie schätzen die Bedingungen als ordentlich ein und dabei vor allem die räumliche Nähe zur Berufsschule.
Denn nun können die Fachschüler für den Bereich Holz- und Farbtechnik sowie die Schüler im vorbereitenden Jahr in der Werkstatt am Badeweg das theoretische Wissen über die Holzbearbeitung lernen und gleich nebenan praktisch arbeiten, wie die Schüler bei der Eröffnung auch fleißig zeigten. Sie hobelten, feilten und schliffen an verschiedenen Holzstücken: Schlüsselbretter, Kerzenhalter oder Getränkehalter. Gedanken machen, wie sie vom Theorie- zum Praxisunterricht kommen, müssen sich Schüler wie Nils Fricke nun nicht mehr. „Jetzt ist es viel besser“, findet der Köthener, der nur ein paar Straßen weiter wohnt. „Früher war der Weg mit dem Fahrrad vor allem im Winter stressig“, erinnert sich der Schüler. Diese Premiere scheint gelungen.
