1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Bäcker in dritter Generation: Bäcker in dritter Generation: Stephan Renneberg aus Glauzig auf dem Weg zum Meister

Bäcker in dritter Generation Bäcker in dritter Generation: Stephan Renneberg aus Glauzig auf dem Weg zum Meister

Von Helmut Dawal 30.06.2018, 12:00
Stephan Renneberg will den Familienbetrieb in dritter Generation fortführen.
Stephan Renneberg will den Familienbetrieb in dritter Generation fortführen. Helmut Dawal

Eisleben/Glauzig - Stephan Renneberg ist auf die Zielgerade eingebogen. Am Wochenende absolvierte er in Eisleben erfolgreich den praktischen Teil der Bäckermeister-Prüfung. Nun fehlt ihm noch der betriebswirtschaftliche Teil. Die Ausbildungstermine dafür stehen aber schon fest. „Kurz vor Weihnachten bin ich damit fertig. Das schaffe ich auch noch“, ist der 31-jährige Glauziger überzeugt.

Dass Stephan Renneberg Bäcker wurde, ist leicht erklärt. Schon als Kind wuselte er in der Backstube herum, schaute seinem Opa Heinz Defee und seinem Vater Karsten Renneberg bei der Arbeit zu und durfte hier und da auch mit anpacken. Stephan Renneberg ist jetzt der Vertreter der dritten Generation und will den Familienbetrieb fortführen.

Seit 1964 gibt es die kleine Bäckerei in Glauzig, in der heute vier Bäcker arbeiten. Zum Team dazu gehören vier Verkäuferinnen. Zwei davon arbeiten in Löbejün, wo die Bäckerei Renneberg einen Laden betreibt. „Unsere Kunden kommen aus den Dörfern rundherum, auch Köthener versorgen sich bei uns mit Brot, Brötchen und Kuchen“, erzählt Stephan Renneberg. Das Sortiment ist vielfältig - täglich werden vier Brotsorten gebacken, Körnerbrötchen, Spezialbrötchen mit Käse, Sesam oder Kümmel, dazu verschiedene Kuchen.

Im Sommer vorigen Jahres begann Stephan Renneberg die Meisterausbildung

Seine Lehre hat Stephan Renneberg von 2003 bis 2006 in Glauzig gemacht, danach als Geselle gearbeitet. Im Sommer vorigen Jahres begann er die Meisterausbildung. Seine Eltern haben ihn dazu nicht gedrängt. „Ich wollte das von allein, es war meine Entscheidung.“ Die letzten Monate waren ausgefüllt, denn neben der täglichen Arbeit kam die Ausbildung hinzu. Die am Wochenende ihren Höhepunkt erreichte.

Über drei Tage erstreckte sich die praktische Prüfung, die zu großen Teilen in der Bäckerei Morgenstern in Helbra bei Eisleben stattfand. Sonnabend und Sonntag mussten die sechs Prüflinge des Jahrgangs 2018 Brot, Brötchen und verschiedene Kuchen backen. Außerdem galt es, die in den heimischen Backstuben schon vorbereiteten Torten fertig zu garnieren. „Das war schon ein stressiges Wochenende“, blickte Renneberg zurück.

Am Montag hat Stephan Renneberg seine Backwaren vor Meisterprüfungsausschuss präsentiert

Am Montag dann schlug die Stunde der Wahrheit, wurden die fertigen Backwaren dem Meisterprüfungsausschuss der Handwerkskammer Halle präsentiert. Als Blickfang gestaltete jeder Prüfling zudem noch ein Schaustück.

Stephan Renneberg hatte einen Planwagen modelliert. Zum Essen ist das Schaustück aber nicht geeignet. „Es wird aus Salzteig zubereitet, der ist nicht genießbar“, erklärte er. Dass der Prüfungsausschuss sehr akribisch hinschaute und kritisch wertete, zeigte sich auch daran, dass ein Bäcker die praktische Meisterprüfung nicht bestand.

Der Glauziger freut sich schon auf das Ende des letzten Ausbildungsabschnittes. „Wir wollen dann ein Foto fürs Familienalbum machen lassen, alle drei Meister mit ihren Urkunden.“ (mz)