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„Impfen ist eine ärztliche Leistung“ Apotheken im Altkreis Köthen sehen den Bedarf für Covid19-Impfungen nicht

09.02.2022, 14:48
Auch in Apotheken darf nun gegen Corona geimpft werden.
Auch in Apotheken darf nun gegen Corona geimpft werden. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

Köthen/MZ/HER - Apotheken dürfen seit Dienstag Covid-19-Schutzimpfungen verabreichen. Doch die Resonanz hält sich in Grenzen. Im Moment scheint im Altkreis Köthen keine einzige Apotheke den Service anzubieten, zumindest ist im Online-Kundenportal unter der Adresse www.mein-apothekenmanager.de keine einzige registriert. Die nächsten Anbieter werden dort in Bernburg, Zerbst und Halle an der Saale gelistet.

Für Norbert Hoffmann, Regionalsprecher des Landesapothekerverbandes in Sachsen-Anhalt für den Kreis Anhalt-Bitterfeld, ist die Abstinenz nicht verwunderlich, wie er gegenüber der MZ äußert. „Es mangelt uns nicht an Arbeit“, betont er. Und gerade pandemiebedingt seien bereits einige Aufgaben hinzugekommen.

Den Apotheken mangele es oftmals an Personal - unabhängig von den neuen Optionen

Viele Apotheken würden inzwischen Corona-Tests ermöglichen und täglich etliche digitale Impfzertifikate erstellen. Das alles brauche seine Zeit. Darüber hinaus mangele es Apotheken oftmals an Personal - unabhängig von den neuen Optionen, nun erstmals auch impfen zu dürfen. Wer den Bedarf angemeldet hatte, musste eine Fortbildung absolvieren. Zudem sind räumliche Anforderungen an die jeweilige Apotheke gestellt, wie beispielsweise ein separater Raum.

Norbert Hoffmanns persönliche Meinung: „Impfen ist eine ärztliche Leistung.“ Zudem hätte das Impfzentrum in der Köthener Wallstraße im Augenblick genügend Kapazitäten. Wenn der Bedarf tatsächlich da wäre, könne man die unterstützende Arbeit der Apotheken in Erwägung ziehen, derzeit jedoch sehe er keine Notwendigkeit.

Der Deutsche Apothekertag hatte sich im Vorjahr, wie Norbert Hoffmann sagt, mit knapper Mehrheit für das Impfangebot ausgesprochen.