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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Ringreiten auf ehrwürdigen Feuerstühlen

Von STEFANIE GREINER 15.08.2011, 18:06

REPPICHAU/MZ. - Meter für Meter näherte sich Torsten Ritschl dem "Galgen", einen der dort hängenden drei Ringe im Blick. Kurz vor dem Ziel richtete er sich auf und peilte das runde Objekt an. Geschafft. Mit dem Holzstab, den er in der Hand hielt, hat er einen der Ringe aufgespießt.

Was nach einem herkömmlichen Ringreiten klingt, war eine Premiere in der Geschichte des Waldfestes in Reppichau. Am frühen Sonntagnachmittag fand auf dem Sportplatz erstmals ein Motorradringfahren statt.

Eingebettet war der außergewöhnliche Wettbewerb in das Treffen der "Oldtimerfreunde Reppichau". Moped- und Motorradfahrer aus dem Eike-von-Repgow-Dorf und umliegenden Ortschaften hatten sich eingefunden. 32 Oldtimerliebhaber nahmen mit ihren historischen Zwei- und Viertaktern an der Ausfahrt teil. Rund 50 Fahrzeuge waren auf dem Sportplatz zu bestaunen. Mit dieser Resonanz auf das Treffen war Organisator Ingo Elze zufrieden. Auch mit der Beteiligung am Motorradringfahren. 24 Oldtimerbesitzer stellten ihre Treffsicherheit unter Beweis.

"Mit dem Beiwagen könnte es ein bisschen schwierig werden", stellte Torsten Ritschl fest. Der Teilnehmer aus Kühren ging mit seiner Touren-AWO an den Start. Seit DDR-Zeiten ist das Fahrzeug in seinem Besitz. "Ich habe es als Ersatzteilspender gekauft", erzählte Torsten Ritschl am Sonntag. Anstatt das Motorrad auszuschlachten, hat er es von seinem Sohn restaurieren lassen.

Obwohl ihn amerikanische Motorräder wie Indian oder Harley-Davidson ebenfalls reizen, hat sich der Oldtimerliebhaber aus Kühren deutschen Modellen verschrieben. "Ich fühle mich der Region verpflichtet", erzählte Torsten Ritschl. Und nicht nur das. Von der Ästhetik der Fahrzeuge ist er genauso beeindruckt wie von deren Technik.

Das älteste Motorrad auf dem Sportplatz war am Sonntag ein Modell des britischen Herstellers Birmingham Small Arms Company. Mit seiner BSA von 1930 ging Oldtimerliebhaber Heiko Plötz aus Quellendorf beim Ringfahren an den Start. Auffällig stark vertreten waren im Teilnehmerfeld Kleinkrafträder SR 2. Kein Wunder. Immerhin knatterte der "SR 2-Club Wulfen" in geschlossener Formation auf den Sportplatz.

Während Nancy Eberius als einzige Teilnehmerin die Ehre der Frauen rettete, war Ehemann André Eberius der einzige Starter mit Copilot. Sein fünfjähriger Sohn Lukas streckte sich eifrig nach den begehrten Ringen. Für einen der ersten Plätze hat es für die SR2-Fahrer aber nicht gereicht.

Das beste Ergebnis erzielte am Ende Torsten Ritschl. Je nach Durchmesser brachten die drei Ringe am Galgen unterschiedlich viele Punkte ein. Platz zwei sicherte sich Lutz Kerner aus Horstdorf. Den dritten Platz erreichte Thomas Köger aus Chörau.