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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Ganz nah am Kakadu

Von Claus Blumstengel 07.10.2012, 15:55

Aken/MZ. - So schneeweiß, so lustig und so zutraulich! - Nina und Natali, die beiden Schülerinnen aus Aken, waren von den Weißhauben-Kakadus in der begehbaren Voliere auf der Ziergeflügel- und Exotenschau im Schützenhaus begeistert. "Das ist der schönste Vogel hier", sagte Natali und streichelte den auf dem Arm von Züchter Dieter Rudolph sitzenden Vogel. "Ich habe die Kakadus von Hand aufgezogen, sonst wäre so etwas nicht möglich", erklärte Rudolph die Zutraulichkeit seiner Tiere. Außerdem gehe dieser Vogel mit seinen acht Monaten ja noch in den "Kindergarten".

Die Schülerinnen wollten natürlich genau wissen, warum der Exotenzüchter diese Vögel mühsam selbst aufziehen musste, was sie fressen und wo diese Art herkommt. Nina und Natali wissen nun: Legt ein Weißhauben-Kakadu zwei Eier, so geht eines der Jungen meist ein, weil sich die beiden aus Futterneid ständig attackieren. Es sei denn, der Züchter nimmt wie Dieter Rudolph ein Junges heraus. Zehn Jahre züchtet er diese Kakadus schon.

Eine "Wunderwelt der Vögel" hat der Verein auf den Plakaten versprochen und mit rund 60 Tieren, darunter Fasane, Wachteln, Diamanttauben, Halsbandsittiche, Schau-Wellensittiche, Diamantsittiche, zahlreiche Papageien-Arten und verschiedene Prachtfinken erfüllte er die Erwartungen der Besucher. Rund 340 waren es am Sonnabend, darunter viele Kinder, und am Sonntag dürften es kaum weniger gewesen sein.

"Unsere Ausstellung im Herbst ist immer ein Höhepunkt im Vereinsleben, da machen wir Werbung für unser Hobby und sehen, was die anderen Züchter für Erfolge haben", berichtete der Vereinsvorsitzende Wolfgang Kaatz. Ein großer Teil der Besucher dürften aus anderen Zuchtvereinen gekommen sein. Sie schauten sich nicht nur genau um, sondern konnten bei Robert Schmidt (17) aus Elsdorf, dem jüngsten Vereinsmitglied, auch hochwertige Vögel der Osternienburg-Akener Züchter für die Auffrischung ihrer eigenen Zuchten kaufen. "Das halten wir auch so", meinte Wolfgang Kaatz. Die nächsten Ausstellungs-Termine - am 27. und 28. Oktober im Volkshaus Walternienburg und am 3. und 4. November im Forellenhof Großpaschleben - stehen schon fest im Terminkalender der Mitglieder des Ziergeflügel- und Exotenvereins Osternienburg / Aken.

Die hatten auf ihrer Schau eine Besonderheit zu bieten: Mit Sigurd Wissel, Robert Schmidt und Achim Swaczyna haben sich gleich drei Mitglieder der Zucht von Finken verschrieben. Die Glasvitrinen, in denen sie die quirligen, meist prächtig gefärbten Vögel ausstellten, fielen durch ebenso aufwändige wie fantasievolle Dekorationen mit Pflanzen, Ästen, Landschaftsbildern und einem kleinen Wasserfall auf.

"Die Finken haben mich schon immer fasziniert, sie haben schöne Farben und sind nicht so laut", begründete er seine Wahl. Schließlich müsse man auch Rücksicht auf die Nachbarn nehmen.

Seit zwei Jahren ist Wissel im Verein. "Es macht doch erst in der Gemeinschaft richtig Spaß", meint er und lobt die Kameradschaft und Hilfsbereitschaft unter den Vereinsmitgliedern.

Eine Tombola gab es auch, mit Windlichtern, Pflanzkübeln, Kaffeemaschine und vielen weiteren Preisen. Vögel suchte man darunter aber vergeblich. "Wenn Kinder einen Wellensittich gewonnen haben und den dann aber nicht behalten durften, gab es immer Tränen", begründet der Vereinsvorsitzende den Verzicht auf lebende Preise.

14 Sponsoren und die Stadtverwaltung haben die Ausstellung unterstützt. "Sonst könnten wir das gar nicht finanzieren", schätzt Kassenwart und Gründungsmitglied Lothar Kürschner ein.