Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Eine Burg für Reppichau
REPPICHAU/MZ/CB. - Eine mittelalterliche Burg entsteht zurzeit auf dem Grundstück der Familie Nagel zwischen Chörauer Straße und Gerichtsplatz in Reppichau. Der Köthener Kunstmaler Steffen Rogge hat dort mehrere Gebäude mit Fachwerk, Butzenglasfenstern, Anhalt-Wappen, Kindern und einem Fürstenpaar als Hintergrund für einen Wehrgang bemalt, der nebenan als Touristenattraktion innerhalb des Kunstprojekts "Sachsenspiegel" gebaut werden soll. In den nächsten Tagen wird das Ensemble mit kleinen Wachtürmen komplettiert. Das Ehepaar Nagel ist Mitglied im Förderverein "Eike von Repgow", nimmt mit seinen Kindern unter anderem am jährlichen historischen Festumzug teil und hat die Fassaden seines Gehöftes für das Kunstprojekt zur Verfügung gestellt.
Eike von Repgow (geboren um 1185, gestorben nach 1233) hat mit seinem Gesetzeswerk "Sachsenspiegel" die deutsche Rechtsprechung begründet. Seine Familie soll ihr Stammgut in Reppichau gehabt haben. Der im Ort ansässige Förderverein möchte mit dem Kunstprojekt das Werk Repgows öffentlich bekannt machen und den Ort gleichzeitig als touristisches Ausflugsziel entwickeln.
Motive aus dem Dresdener, Heidelberger, Wolfenbütteler und Oldenburger Sachsenspiegels sind im ganzen Dorf zu finden. 2001 hatte Steffen Rogge mit den Figuren am Teich begonnen. Seither hat er unter freiem Himmel etwa 40 Motive geschaffen, die den jeweiligen Stil der Künstler aus dem Mittelalter nachempfinden. Hinzu kommen zahlreiche Bilder in Räumen wie der Mühle und der Gaststätte "Zur Morgengabe". Auch mehrere Hausbesitzer ließen bereits Fassaden bemalen.