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Alte Pflastersteine und kupferne Dachrinne geklaut

Von Helmut Dawal 25.02.2008, 17:43

Trebbichau/Fuhne/MZ. - Der erste Fall ereignete sich zu Beginn der vergangenen Woche, konkret in der Nacht zu Dienstag. Wie Bürgermeisterin Elfe Glauch am Montag in einem MZ-Gespräch schilderte, wurde von einem frei zugänglichen Hof, der sich am Ortseingang von Trebbichau befindet, eine komplette Fuhre alter Pflastersteine entwendet. Diese Steine hatten Ein-Euro-Jobber aus dem Aushub, der vor einiger Zeit bei den

Straßenbaumaßnahmen anfiel, in mühseliger Kleinarbeit aussortiert. "Wir wollten damit den Hof von unserem Dorfgemeinschaftshaus pflastern. Nun ist ein großer Teil der dafür vorgesehenen Steine weg", sagte Elfe Glauch. Die Täter müssen nach ihrer Einschätzung mit einem Fahrzeug da gewesen sein. Anders sei es nicht möglich, so viele Steine mitzunehmen.

Trauerhalle beschädigt

Schon dieser Diebstahl ist für die Bürgermeisterin sehr ärgerlich. Der zweite Fall empört sie aber noch mehr, weil der angerichtete Schaden deutlich größer ist. So haben noch unbekannte Täter vermutlich in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag auf dem Friedhof von der Trauerhalle die komplette Kupferdachrinne geklaut und dabei auch das Dach der Trauerhalle beschädigt.

Entdeckt wurde das Ganze eher zufällig durch Wolfgang Schröter, der von seinem Haus aus die Trauerhalle gut sehen kann. "Ich habe auf dem Dach einige dunkle Stellen gesehen und dachte zuerst, das ist Laub oder Schmutz", berichtete der Trebbichauer. Beim genaueren Blick durch das Fernglas stellte er allerdings fest, dass es kein Schmutz ist, sondern dass das Dach Löcher hat. Daraufhin verständigte er die Bürgermeisterin. Sie sah sich das Dach gemeinsam mit einem Dachdecker an, der für die Reparatur sorgen wollte.

Und als beide wieder gehen wollten, bemerkten sie, dass die komplette Regenrinne fehlt. "Nun ist uns auch klar, warum die Dachziegel fehlen. Die Diebe haben von innen her einige Ziegel herausgedrückt, um besser an der Rinne hantieren zu können", äußerte die Bürgermeisterin. Die Dachziegel selbst seien in der Nähe des Friedhofes auf dem Acker gefunden worden.

Die Reparatur des Daches und der Ersatz der Regenrinnen werden nach einer ersten Schätzung zwischen 2000 und 3000 Euro kosten. Am liebsten wäre der Bürgermeisterin, wenn eine Plastik-Regenrinne angebaut werden könnte. Die wäre nicht so teuer und dürfte dann für die Diebe nicht interessant sein. "Doch ich muss das erstmal prüfen lassen. Wir haben ja die Trauerhalle im Zuge des Dorferneuerungsprogramms mit Hilfe von Fördermitteln gebaut. Da möchte ich nichts falsch machen, auch um sicher zu gehen, dass wir keine Fördermittel zurückzahlen müssen."

Komplettiert wurde der Ärger der Bürgermeisterin durch die Polizei. Elfe Glauch hatte am Freitag im Polizeirevier Köthen angerufen und telefonisch Anzeige erstattet. Sie wurde gebeten, entweder persönlich vorbeizukommen oder ein Fax zu schicken. "Ich habe am Freitag ein Fax geschickt, doch bisher ist kein Polizeibeamter vor Ort gewesen", schilderte Frau Glauch.

Verspätetes Fax?

"Laut unserem Sendeprotokoll ist das Fax von Frau Glauch erst am Sonnabend um 10.14 Uhr eingetroffen", teilte Hans-Jürgen Klimmek, im Polizeirevier für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Prävention zuständig, am Montag auf MZ-Anfrage mit. Der Text mit der Anzeige habe sich aber noch nicht finden lassen. Klimmek schloss daher einen technischen Übertragungsfehler nicht aus und reichte die Informationen der MZ sofort weiter. Am Montagnachmittag nahmen Beamte der Polizeistation Radegast vor Ort die Ermittlungen auf, informierte Klimmek.