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Wahlen in Sachsen-Anhalt 2021 Alle Direktmandate gehen in Anhalt-Bitterfeld an die CDU, deutliche Verluste für die Linke

Olaf Feuerborn, Dietmar Krause und Lars-Jörn Zimmer gewinnen in ihren Wahlkreisen. Herbe Verluste für Kandidaten der Linken.

Von Karl Ebert und Ulf Rostalsky 07.06.2021, 15:12
Olaf Feuerborn und Dietmar Krause haben für die CDU die Direktmandate in den Wahlkreisen 22 und 23 erobert.
Olaf Feuerborn und Dietmar Krause haben für die CDU die Direktmandate in den Wahlkreisen 22 und 23 erobert. (Foto: CDU/R. Weber)

Köthen/Bitterfeld - Der Trend von Sachsen-Anhalt hat sich auch im Landkreis Anhalt-Bitterfeld fortgesetzt. Die CDU ist die große Gewinnerin der Landtagswahl 2021. In allen drei Wahlkreisen - 22 - Köthen, 23 - Zerbst und 28 - Bitterfeld-Wolfen - setzten sich die Kandidaten der Christdemokraten direkt durch.

Landesbauernpräsident Olaf Feuerborn sowie die Landtagsmitglieder Dietmar Krause und Lars-Jörn Zimmer, der einen harten Kampf mit Daniel Roi (AfD) bestehen musste, haben den Sprung in den neuen Landtag auf Anhieb geschafft und verwiesen in allen drei Wahlkreisen die Kandidaten der AfD und der Linken auf die Plätze. Die Ergebnisse sind mit jenen von 2016 insofern nicht ganz zu vergleichen, weil sich der Zuschnitt der Wahlkreise geändert hat.

Wahlkreis 22

Olaf Feuerborn hat seine Konkurrenten aus dem Stand heraus deutlich in die Schranken gewiesen. Der Mann aus Cosa war von den großen Abständen zwischen sich und seinen Verfolgern am meisten selbst überrascht. „Ich hätte nie mit einem so deutlichen Ergebnis gerechnet, sondern hatte mich auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Hannes Loth von der AfD eingestellt. Aber dass es so klar werden würde, konnte im Vorfeld niemand erwarten“, sagte Feuerborn in einer ersten Reaktion. Er wollte das Ergebnis am Sonntagabend im Kreis von Familie und Freunden erst einmal noch ein wenig setzen lassen, „aber dann auch einmal darauf anstoßen“.

Hannes Loth, der vor fünf Jahren nur hauchdünn das Direktmandat an Christina Buchheim (Linke) verloren hatte, fand auch dieses Mal einen stärkeren Kontrahenten. „Ich habe Olaf Feuerborn bereits gratuliert“, sagte Loth am MZ-Telefon. „Natürlich war ich angetreten, um zu gewinnen, und ich hätte mir den Abstand auch ein wenig knapper gewünscht. Aber ich wusste auch, dass Feuerborn ein unheimlich starker Kontrahent ist. Als Landesbauernpräsident ist er nicht irgendwer, sondern überall auch bestens bekannt“, sagte Loth.

Christina Buchheim wusste, „dass es nach dem neuen Zuschnitt der Wahlkreise sehr schwer werden würde, das Ergebnis von vor fünf Jahren zu wiederholen“. Vielmehr geärgert habe sie allerdings, dass die von der CDU im Wahlkampfendspurt geschürte Angst, die AfD könne stärkste Kraft werden, Erfolg gehabt habe. „Die machen jetzt so weiter wie bisher“, so Buchheim.

Wahlkreis 23

Den lupenreinen Hattrick in den Landtag von Sachsen-Anhalt hat Dietmar Krause im Wahlkreis Zerbst geschafft. Zum dritten Mal in Folge zog der 60-Jährige aus Zabitz in das Landesparlament ein. Zugetraut hatten ihm das viele, doch dass er sein Ergebnis von 2016 (29,3 Prozent) gleich um mehr als sieben Prozent auf 36,5 würde steigern können, hat auch ihn selbst überrascht. „Ich gebe es zu, ich hatte den Ehrgeiz, den Direkteinzug zum dritten Mal hintereinander zu schaffen. Aber sicher ist man sich wirklich erst, wenn die Zahlen schwarz auf weiß auf dem Bildschirm erscheinen“, sagte Krause am Sonntagabend. Die letzte Kommunalwahl im Osternienburger Land, als urplötzlich ein AfD-Kandidat wie aus der Versenkung aufgetaucht war und ihn fast bezwungen hätte, habe ihn da vorsichtiger werden lassen.

Gefreut hat sich Krause übrigens, „dass auch mein Freund Olaf Feuerborn einen so deutlichen Erfolg einfahren konnte. Da hat es sich wirklich gelohnt, dass wir uns im Wahlkampf überall dort, wo es möglich war, unterstützt haben. Ein Landwirtschaftsexperte wie Feuerborn mit seiner großen Kompetenz gehört einfach in den Landtag“, sagte Krause und gönnte sich auch ein Gläschen am Sonntagabend. (mz)