1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Akener "Nomansland": Akener "Nomansland": Kontakt entsteht zufällig

Akener "Nomansland" Akener "Nomansland": Kontakt entsteht zufällig

04.07.2013, 17:16
Erst kam die Flut in das „Nomansland“, dann ließ das schwere Unwetter auch noch Bäume umknicken.
Erst kam die Flut in das „Nomansland“, dann ließ das schwere Unwetter auch noch Bäume umknicken. Ute Nicklisch Lizenz

aken/Schöningen/MZ/MB/HDA - „Als uns Hilfe angeboten wurde, da standen mir vor Rührung die Tränen in den Augen.“ So beschreibt Steffi Schüler, die Leiterin der Akener Jugendbegegnungsstätte „Nomansland“, den Augenblick, als sich die Stadtverwaltung Schöningen bei ihr meldete und mitteilte, dass ein Benefizkonzert stattfinden soll, um Geld für den Akener Jugendklub einzuwerben. Geld kann der Jugendklub gut gebrauchen, denn die Flut hat enorme Schäden hinterlassen, deren Beseitigung einiges kosten wird. So war der Volleyballplatz komplett überflutet, im Keller stand das Wasser randvoll. Im Tischtennisraum, gerade erst renoviert, senkt sich der Boden. „Und dann kam am 20. Juni noch das Unwetter hinzu und hat neun gesunde Bäume umgeworfen. Vier weitere sind so beschädigt, dass sie noch gefällt werden müssen“, zählte Steffi Schüler auf. In einer solchen Situation könne man Hilfe gut gebrauchen, fügte sie hinzu.

3800 Euro gehen unmittelbar an das "Nomansland" in Aken

Die Benefizveranstaltung ist inzwischen Geschichte. Fast 1 500 Menschen kamen auf dem Marktplatz von Schöningen im Braunschweiger Land zusammen, um bei Livemusik den Nachmittag zu verbringen und den Flutopfern Gutes zu tun. Landrat Matthias Wunderling-Weilbier bedankte sich für die deutschlandweite Solidarität und die konkrete Unterstützung der Stadt Schöningen. Ein großes Dankeschön gab es auch vom Schöninger Bürgermeister Henry Bäsecke, der alle anwesenden Helfer vom DRK, der Feuerwehr Schöningen und der Feuerwehr Esbeck vor die Bühne bat und die bemerkenswerte Leistung, nicht nur zum Einsatz an den Deichen, sondern an diesem Tag bereits wieder als Helfer vor Ort zu sein, würdigte. Schließlich wurden Stefanie Schüler und Franziska Seebach, Mitarbeiterinnen der Stadt Aken, auf die Bühne gebeten und bekamen symbolisch einen Volleyball überreicht. Nach der Zählung aller Einnahmen und Begleichung der Materialkosten betrug der Erlös der Benefizveranstaltung 3 673,21 Euro. Das Jugendfreizeitzentrum in Schöningen rundete den Betrag auf 3 800 Euro auf. Das Geld geht nun unmittelbar an das Akener „Nomansland“ und soll zur Erneuerung des Volleyballplatzes und zerstörter Materialien dienen. Nach der symbolischen Übergabe gab es noch eine vielversprechende Einladung: Sobald in Aken wieder der Alltag Einzug gehalten hat und die Spendengelder umgesetzt sind, soll als Dank auf dem wiederhergestellten Volleyplatz ein Turnier zwischen dem Jugend-Freizeit-Zentrum Schöningen und der Jugendbegegnungsstätte Aken stattfinden. „Wir sind für diese Aktion sehr dankbar und freuen uns schon auf das Wiedersehen bei uns“, sagt Steffi Schüler.

Der Kontakt war ein Zufallsprodukt, wie Sophie Drüsedau von der Stadtverwaltung Schöningen erläutert. „Wir wollten direkt an eine städtische Einrichtung spenden, die vom Hochwasser betroffen war und haben nach einer solchen gesucht. Wir haben in vielen Städten angerufen, aber öffentliche Einrichtungen waren vom Hochwasser gar nicht so sehr betroffen - in Aken haben wir dann mit ,Nomansland’ einen Jugendklub gefunden, der wirklich schwer betroffen war und ist. Wir freuen uns sehr, dort helfen zu können. Zumal wir wissen, dass die kommunalen Mittel für solche Zwecke ja generell nicht so reichlich vorhanden sind.“