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Akazienteich in Aken Akazienteich in Aken: Blaue Hoffnungsschimmer für Campingplatz und Seebad

Von helmut dawal 07.03.2014, 20:27
Auf dem Campingplatz am Akazienteich sieht es noch immer wüst aus.
Auf dem Campingplatz am Akazienteich sieht es noch immer wüst aus. heiko rebsch Lizenz

Aken/MZ - „Die Krokusse blühen, überall stehen blaue Krokusse.“ Jochen Nöske kann es nicht fassen. Und es ist für den Chef des Campingplatzes am Akazienteich ein Rätsel, woher die Frühlingsblüher gekommen sind. „Vor einem Jahr gab es die hier noch nicht“, sagt er. Wahrscheinlich, mutmaßt der Geschäftsmann, sind die Pflanzen mit der Flut gekommen, die im vergangenen Jahr den Akazienteich und das ganze Campingareal unter Wasser setzte und auch Schlamm anspülte - womöglich mit Krokusknollen drin.

Wiederaufbau geplant

Vielleicht sind die Krokusse aber auch ein Zeichen der Hoffnung, dass es mit dem Naherholungsgebiet wieder aufwärts geht. „Denn es sieht ja noch immer aus wie nach dem Krieg, liegen Bäume kreuz und quer“, bemerkt Nöske. Dazu beigetragen hatte neben dem Hochwasser auch der heftige Sturm am 27. Juni vergangenen Jahres, der eine Schneise der Verwüstung hinterließ, Bäume auf Campingwagen stürzen ließ. Dass damals niemand körperlich zu Schaden kam, grenzt schon an ein Wunder.

Der Campingplatz soll wieder aufgebaut und schön werden. Das ist das erklärte Ziel des Oberwiesenthaler Gastronomen. Los geht es am 29. März. An diesem Sonnabend lädt Jochen Nöske zur großen Holzauktion, „nicht in den Grunewald, sondern an den Akazienteich“, wie er mit einem Lächeln bemerkt. Vor allem Birken und Pappeln warten darauf, als Brennholz den Besitzer zu wechseln. Es soll ein kleines Fest werden. Getränke und Imbiss werden angeboten, die Kinder werden von Clown Monello unterhalten. „Die Leute sollen mit Autoanhänger und Kettensägen kommen, damit sie noch am gleichen Wochenende ihr ersteigertes Holz mitnehmen können“, äußert Jochen Nöske.

Die Holzauktion am Akazienteich bei Trebbichau findet am Sonnabend, dem 29. März, statt. 40 Auktionsposten sollen portioniert werden. Jedes Anfangsgebot liegt bei fünf Euro pro Festmeter. Ab neun Uhr können die Posten besichtigt werden, um zwölf geht die Versteigerung los. Der Abtransport des ersteigerten Holzes sollte noch am Wochenende erfolgen.  

Verlassene Dauercamper-Plätze

Denn schon für den Montag danach hat er schwere Technik bestellt, mit der das dann hoffentlich freie Gelände bearbeitet und begradigt werden kann. „Das Hochwasser hat an vielen Stellen Senken ausgewaschen und den Sand vom Ufer des Sees weggespült. Es gibt viel zu tun“, sagt Nöske und zählt weiter auf: Rasen erneuern, die Elektroanlagen sanieren, die Gaststätte, die einem Trümmerfeld gleicht, wieder auf Vordermann und ...

Ein großer Teil der Arbeiten soll bis zum 29. Mai geschafft sein. Dann wird am Akazienteich die Saisoneröffnung mit dem Familientag gefeiert. „Ich habe die bayersiche Band ,Aischzeit’ verpflichtet. Die haben schon beim Akener Wies’nfest für Stimmung gesorgt“, kündigt Jochen Nöske an.

Er bedauert sehr, dass durch die Naturkatastrophe die Hälfte der 70 Dauercamper aufgegeben und ihren Platz verlassen hat. „Das sind Leute, die um die 70 Jahre und älter sind und Jahrzehnte hier den Sommer verbracht haben. Sie haben schweren Herzens aufgegeben, weil sie nicht mehr die Kraft für den Wiederaufbau hatten“, berichtete Nöske. Er hofft darauf, den Platz wieder voll zu bekommen, drei Familien haben sich bereits neu angemeldet. Einige der verlassenen Campingwagen stehen noch und können für einen symbolischen Euro gekauft werden. „Die Wagen sind noch nutzbar. Man kann sie für kleines Geld wieder herrichten“, wirbt Jochen Nöske.

Das Wasser im Akazienteich ist in Ordnung. „Durch die Flut wurde der See braun und etwas lehmig. Das hat sich aber wieder alles normalisiert, die Wasserqualität ist gut“, versichert der Campingplatzbesitzer. Den durch Überflutung und Unwetter entstandenen Schaden kann Nöske nicht beziffern. „Für mich ist es ein Totalschaden“, sagte er. Und hofft darauf, für den Wiederaufbau des Campingplatz einen KfW-Kredit zu erhalten. Den Antrag dafür hat er gestellt.

Krokusse hat es vorher auf dem Campingplatz nicht gegeben.
Krokusse hat es vorher auf dem Campingplatz nicht gegeben.
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