Adra-Shop in Köthen Adra-Shop in Köthen: Zwei Jahre "Gutes kaufen Gutes tun"

Köthen - „Da spielt Mundpropaganda eine ganz große Rolle“, sagt Ronny Graue - und meint damit den Strom der Kunden, die regelmäßig im Adra-Shop in der Leipziger Straße einkaufen. Sie kommen nämlich nicht nur aus Köthen, sondern zum Beispiel auch aus Aken oder Bernburg.
Seit zwei Jahren gibt es den kleinen Laden nun schon. „Adra“ steht dabei für „Adventist Development and Relief Agency“. Frei übersetzt: die Entwicklungs- und Hilfsagentur der Adventisten. Die staatlich anerkannte Nicht-Regierungsorganisation steht der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe.
Großteil der Gewinnne fließt in Entwicklungshilfe
Und so verwundert es nicht, dass viele der Freiwilligen, die in dem Laden arbeiten, auch Gemeindemitglieder sind. Birgit Kellner und ihr Mann Roland zum Beispiel sind schon seit zwei Jahren dabei. Die Bernburger sind zwei Tage pro Woche in Köthen und helfen mit, den Adra-Shop - Motto: „Gutes kaufen, Gutes tun“ - am Laufen zu halten. „Es war eine schöne und anstrengende Zeit“, zieht Birgit Kellner ein kleines Resümee ihrer ehrenamtlichen Arbeit.
Angeboten werden unter anderem gebrauchte Kleidung, Schuhe, Spielsachen und Haushaltsgegenstände. Und das für einen guten Zweck, denn die erwirtschafteten Gewinne fließen zum Großteil in Projekte der Entwicklungszusammenarbeit. „Von Brunnenbau und Ausbildungsprojekten in Afrika bis zur Katastrophenhilfe in Haiti“, wie Ronny Graue sagt.
Ein Teil ist aber auch für die Unterstützung heimischer Projekte vorgesehen. Graue war früher verantwortlich für die sechs Adra-Shops in Deutschland und ist zum Jubiläum mal wieder nach Köthen gekommen. Was ihn freut: „Im besten Fall ist unser Kundenklientel auch gleich unser Lieferant.“ Oft komme es vor, dass jemand gebrauchte Sachen abgebe und auch gleich etwas kaufe.
Elektronische Geräte und Möbel werden nicht angenommen
Im Laden nicht angenommen werden im Übrigen elektronische Geräte und Möbel - dafür könne man keine Garantie geben bzw. habe gar keinen Platz im Laden, erklärt Birgit Kellner. Es sei auch schon vorgekommen, dass jemand schmutzige Wäsche oder solche mit Mottenlöchern bei ihr abgeben wollte. „Die können wir natürlich auch nicht weiterverkaufen.“ Im Großen und Ganzen aber laufe das Geschäft sehr gut.
Wenn die Ehrenamtlichen sich etwas wünschen könnten, dann wären das in erster Linie: mehr Ehrenamtliche. Fünf betreiben den Köthener Laden aktuell, mehr Unterstützung täte Not. „Da spielt es dann auch keine Rolle, welcher Konfession der Mensch angehört. Wichtig ist die gute Sache.“
Und in zweiter Linie? Da könnte der Laden ein größeres Angebot an Herrenkleidung brauchen. Die werde nämlich viel seltener gespendet als Damenkleidung. (mz)