Abbruch und Neubau im "Löwenzahn" Abbruch und Neubau im "Löwenzahn": Zeitplan für neue Köthener Kita soll gehalten werden

Köthen - Halbzeit ist in der Rosa-Luxemburg-Straße noch lange nicht. Aber gut vorangekommen ist man schon beim kompletten Umbau der Kindertagesstätte „Löwenzahn“ - dem zweiten baulichen Mammutprojekt, das die Stadt Köthen binnen kurzer Frist im Bereich der Kinderbetreuung umsetzt. Wobei der Baufortschritt nur anhand eines „Skeletts“ ablesbar ist: Was einst der Kindergarten war, ist auf den Rohbau zurückgeführt worden.
„Wir haben im Juni mit Abbruch- und Demontagearbeiten angefangen“, sagt Bauleiterin Michaela Neubarth, die den Umbau des Objekts seitens des beauftragten Planungsbüros Seidel und Heinecke aus Haldensleben betreut. Die alten Fenster sind draußen, die Fußböden und der Estrich ebenso, Dämmung und Elektrik wurden entfernt.
„Es stehen nur noch die Außenwände und das Dach. Die Abbrucharbeiten liegen in den letzten Zügen“, sagt Neubarth. Gleichzeitig laufen aber auch schon Rohbauarbeiten. Tür und andere Durchbrüche werden hergestellt. Steht man vor dem einstigen Eingang des Objektes, sieht man rechts vom rechten Eingang neue Außenwände.
In der zurückliegenden Woche hat auch der Aushub der Baugrube für einen Anbau begonnen
„Die waren nötig, weil sich die Form der Fenster geändert hat.“ Fanden sich an dem alten Haus so genannte Fensterbänder, wird es künftig Einzelfenster geben. Auf der Rückseite des Kindergartens, zum Spiel- und Aufenthaltsbereich hin, werden sie bodentief sein, um möglichst viel Licht in die Räume zu lassen.
In der zurückliegenden Woche hat auch der Aushub der Baugrube begonnen, in der die Fundamente für den Anbau am „Löwenzahn“ Platz finden sollen. Der einstöckige Appendix des alten Hauses wird diejenige bauliche Änderung an der Kita, die optisch am deutlichsten zu erkennen sein wird. Hier werden künftig die Kinder betreut, die jünger als zwei Jahre sind. Zwar geht dadurch ein Stück des Außengeländes verloren, dafür erhält das neue Haus ein Gründach.
Das allerdings weit entfernte Zukunftsmusik ist. Paradoxerweise ist derzeit der Blick in die Vergangenheit das aktuellste Geschehen an diesem Vorhaben. Der Aushub der Fundamente ist nämlich verbunden mit der archäologischen Untersuchung des Geländes. „Das war eine Auflage der Baugenehmigung“, erläutert Frank Parreidt vom Bauamt der Stadtverwaltung.
Finanzielle Überraschungen in den zurückliegenden Wochen
Der aber zum einen nicht wirklich erwartet, dass an dieser Stelle Funde aus der Vorzeit gehoben werden, weil man nur etwa einen bis 1,20 Meter in die Tiefe geht. Und zum anderen nicht annimmt, dass sich die Tätigkeit der Bodenkundler auf den Ablauf auswirken wird. „Wir sind in der Zeit“, sagt Parreidt.
In diesem Jahr, so informiert er, werde der Rest der Abbrucharbeiten erledigt. Parallel steigt man in die Montage von Elektro, Heizung und Sanitär ein. Aus heutiger Sicht spreche nichts gegen die Annahme, dass der „Löwenzahn“ wie vorgesehen im März 2021 komplett fertiggestellt sei, sagt Parreidt.
Auch die finanziellen Überraschungen der zurückliegenden Wochen werden daran nichts ändern. Das ursprünglich auf etwa 4,6 Millionen Euro berechnete Vorhaben war nämlich um rund 400.000 Euro teurer geworden, weil sich bei den Ausschreibungen herausgestellt hatte, dass der Rohbau erheblich teurer werden würde als kalkuliert. Die notwendige überplanmäßige Ausgabe wurde aus einer anderen Haushaltsstelle finanziert - und außerdem bleibt Baudezernentin Ina Rauer auch wegen der noch folgenden Ausschreibungen gelassen. Ein Teil der überplanmäßigen Ausgaben, ist sie nach ihren Erfahrungen sicher, kompensiere sich wieder dadurch, dass andere Bauabschnitte preiswerter als kalkuliert vergeben werden würden. (mz)