90 Jahre Industrie in Weißandt-Gölzau 90 Jahre Industrie in Weißandt-Gölzau Metallobelisk soll errichtet werden

Weissandt-Gölzau - In Weißandt-Gölzau steht ein Jubiläum bevor. Vor 90 Jahren endete das Agrarzeitalter des Ortes, setzte mit der Benzinherstellung aus Braunkohle die Industrialisierung der Gemeinde ein.
So verließen am 9. August 1928 die ersten Kesselwagen mit Benzin das Schwelwerk Gölzau. Ein weiteres bedeutsames Datum war der 10. Oktober 1928. An diesem Tag zog der Förderturm des Schachtes „Kurt“ die erste Braunkohle ans Tageslicht.
Verein will an Beginn der Industrialisierung in Weißandt-Gölzau erinnern
Die Mitglieder das Vereins „Kulturregion Anhalt & Bitterfeld“ halten es für wichtig, an den Beginn der Industrialisierung zu erinnern.
Schon im Sommer vorigen Jahres wandte sich daher die Vereinsvorsitzende Regine Michel an den Ortschaftsrat und machte auf das bevorstehende Jubiläum aufmerksam. Überzeugungsarbeit musste sie nicht leisten.
Plan der Interessengemeinschaft: Metallobelisk soll errichtet werden
Auch den Kommunalpolitikern liegt die Bewahrung der Geschichte des Ortes am Herzen. So entstand die Interessengemeinschaft „Obelisk Grube Kurt“, in der Ortschaftsräte und Vereinsmitglieder mitarbeiten.
Der Name der Interessengemeinschaft lässt erahnen, worum es geht. Zur Erinnerung an den Braunkohlenschacht und das Schwelwerk soll ein Metallobelisk errichtet werden, an dem eine historisch gestaltete Tafel angebracht wird.
Denkmal ist nicht kostenlos: Ein Förderantrag wurde gestellt
„Wir möchten diesen Metallobelisken an exponierter Stelle des ehemaligen Schwelwerkes errichten“, erläuterte Regine Michel. Vor dem Obelisken soll der letzte erhaltene Förderwagen aus dem Jahr 1965 positioniert werden.
Das Denkmal ist natürlich nicht kostenlos zu haben. Der Verein „Kulturregion Anhalt & Bitterfeld“ hat bereits einen Förderantrag gestellt.
Metallobelisk in Weißandt-Gölzau: Interessengemeinschaft hofft auf Spenden
Zudem ging die Interessengemeinschaft im Amtsblatt der Stadt Südliches Anhalt an die Öffentlichkeit, stellte das Projekt vor und bat Unternehmen und Bürger darum, mit Spenden die Finanzierung zu unterstützen.
„Das erste Geld ist schon eingegangen“, freute sich Regine Michel und hofft, dass sich weitere Unterstützer finden.
Indutrie in Weißandt-Gölzau: Arbeitsplätze und Wohlstand
Die Industrialisierung habe Arbeitsplätze und Wohlstand in der Region gebracht. Es seien aber auch Kumpel tödlich verunglückt. „Wir sind den uns nachfolgenden Generationen Erinnerung und Gedenken schuldig“, begründete Regine Michel die Notwendigkeit des Denkmals. (mz)