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Zwei Stunden Zeit, die Jury für Elster zu begeistern

Von DETLEF MAYER 14.04.2010, 17:19

ELSTER/MZ. - Bürgermeister Peter Müller (Alternative Wählergemeinschaft) und seine Mitstreiter aus Gemeinderat, Verwaltung Elbaue-Fläming und verschiedenen Elsteraner Vereinen mussten sich da mächtig sputen. In der Elbgemeinde hat sich in den zurückliegenden drei Jahren, auf die sich die Ausführungen im Wesentlichen bezogen, nämlich Beachtliches getan.

Trotz der begrenzten Zeitspanne zogen die Gastgeber alle Register, um ihren Heimatort in positivem Licht darzustellen. Die Palette des Gebotenen reichte von kurzen Wortbeiträgen über einen bebilderten (per Beamer) Schnelldurchlauf durchs Gemeindeleben - einschließlich der neusten "Errungenschaften" und künftiger Vorhaben, über eine Ausstellung thematischer Tafeln und Ordner sowie eine kleine Schiffsmodell-Schau bis hin zu besagter Rundfahrt.

Eine sichere Bank für Elster ist stets sein reges Vereinsleben - 17 Organisationen mit über 1 300 Mitgliedern. Punkten konnte Elster jedoch auch mit einer steigenden Anzahl von Betrieben (das 34 Hektar große Gewerbegebiet ist zu 90 Prozent belegt) bei einer unter dem Kreisdurchschnitt liegenden Arbeitslosenrate. Das Eigenheimgebiet in der Gielsdorfer Straße ist ausverkauft. In der Feldstraße stehen neun Parzellen zur Verfügung, zwei sind bereits bebaut. 1997 begann die Kommune, systematisch ihre Straßen herzurichten, bis auf die Zufuhrstraße (Eigentum der Bahn) sind heute alle top. Tradition wird in dem einstigen Schifferdorf groß geschrieben: Schiffer- und Heimatfest zeugen ebenso davon wie Heimatstube und Karnevalsmuseum. Die Fußballer können ihrem Hobby auf Kunstrasen frönen, ein Freizeitpark mit Tennisplätzen und Freilichtbühne ist im Entstehen, und aus der alten Mülldeponie wurde ein Crossgolf-Parcours. Im letzten Jahr der kommunalen Eigenständigkeit möchte man noch den Neubau der integrativen Kindertagesstätte durchziehen, eine Fahrzeughalle plus Sozialtrakt und Jugendraum für die Feuerwehr errichten sowie den einstigen Jugendclub zum Vereinsheim umgestalten. Nicht unwichtig bei alldem: Elster ist schuldenfrei.

"Die Mitglieder der Bewertungskommission waren spürbar beeindruckt", meinte Peter Müller selbstsicher, "auch wenn sie sich verständlicherweise nicht in die Karten kucken lassen". Verkündet wird der Landessieger erst am 29. Mai im Rahmen der Landesgartenschau in Aschersleben. Für den siebten Landeswettbewerb qualifiziert haben sich insgesamt 16 Kommunen. Elster schaffte den Sprung auf die Sachsen-Anhalt-Ebene bereits zum zweiten Mal. Vor drei Jahren war dies dem reichlich 2 000 Einwohner zählenden Ort auch gelungen. Damals reichte es zwar nicht für den ersten oder zweiten Platz, aber man sei "ziemlich weit vorn" gelandet, sagte der Bürgermeister rückblickend.

Johannes Wesselmann vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt als Leiter der Jury sprach von fünf Bereichen, die in die Bewertung eingehen: Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen - dafür ist Dr. Margitta Bursian zuständig; soziales und kulturelles Leben - Dr. Jörn Weinert vom Landesheimatbund; Baugestaltung und -entwicklung - Ursel Meissner, Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr; Grüngestaltung und -entwicklung - Jörg Günther vom Landesamt für Umweltschutz; Dörfer in der Landschaft - Peter Wenzel, Landesverwaltungsamt. Für jeden genannten Bereich sind maximal 20 Punkte erreichbar.