Wittenberg: Wittenberg: «Big Mama» erhält WM-Ehrung

PRETTIN/MZ. - Fabian Schauer nutzte sofort die Gelegenheit, stürmte förmlich zu Helga Welz vor und überreichte ihr ein leuchtend rotes T-Shirt.

Vorn mit Deutschlandfahne, der Aufschrift "Unsre Helga" und mit den Unterschriften von Feuerwehrkameraden und Mitgliedern des Jugendclubs. Auf dem Rücken die Nummer 1 und "Big Mama". "Damit wollen wir die Verdienste unserer Bürgermeisterin als begeisterter Fan bei der Fußball-WM würdigen. Sie saß stets in der ersten Reihe und jubelte und fieberte immer mit", meinte Fabian Schauer lachend. Helga Welz hatte es sich nicht nehmen lassen, die Spiele der deutschen Elf beim "Private viewing" in lockerer Runde auf dem Grundstück von Prettins Wehrleiter Mike Lange zu verfolgen.

Spaß beiseite, hieß es dann. Die Tagesordnung griff. Der Entwurf einer "Satzung zur Umlage der Verbandsbeiträge des Gewässerunterhaltungsverbandes Schwarze Elster Jessen" wurde behandelt. Nicht zum ersten Mal, restlos klar war trotz mehrerer Korrekturen und Präzisierungen auch diesmal noch nicht alles. Knackpunkte waren der einwohnerbezogene Zuschlag, den die Stadt tragen sollte, und der Flächenbeitrag von Bodeneigentümern. Der soll erst ab 0,5 Hektar Grundstücksfläche erhoben werden. Zur Abstimmung kam es nicht. Helga Welz schlug vor: "Der Satzungsentwurf geht noch einmal zurück an den Hauptausschuss. Befinden wir eben in der nächsten Ratssitzung darüber." Auch Erich Schmidt, Bürgermeister der Trägergemeinde Annaburg, der an der Sitzung teilnahm, hatte nichts dagegen einzuwenden. Noch kann ja Prettin selbst entscheiden. Ändern wird sich das im Zuge des Gemeinde-Neugliederungsgesetzes, wenn nach den Plänen der Landesregierung die Elbestadt nach Annaburg eingemeindet werden soll. In diesem Zusammenhang kommt es zur Wahl eines neuen Annaburger Stadtrates am 7. November. Dazu muss eine Wahlkommission gebildet werden. Die auserkorenen Mitglieder der Wahlkommission fanden die Zustimmung der Räte: Helga Welz und Mike Lange sollen als Vertreter Prettins agieren, ihre Stellvertreter sind Henning Kirmse und Michael Grafe (aus dem Ortsteil Hohndorf). Klargestellt wurde, dass dieses Ehrenamt kein Hinderungsgrund sei, sich trotzdem als Kandidat für den neuen Rat aufstellen zu lassen.