Weingut Hanke Weingut Hanke: Erdbeerernte vom Freiland hat begonnen

Jessen - Die Erdbeerernte auf dem Freiland hat soeben begonnen. In Jessen mischt da auch das Weingut Hanke kräftig mit, das sich nicht nur auf den Anbau verschiedener Rebsorten versteht, sondern in begrenztem Umfang auch Obst und Gemüse produziert. Erdbeeren als Freilandkultur gedeihen bei dem Familien-Unternehmen derzeit auf rund 2,5 Hektar, die sich alle in Hofnähe auf den Unterbergen unweit der Schwarzen Elster befinden. Es handelt sich, wie Frank Hanke im Gespräch mit der MZ erklärt, um die beiden Sorten „Corona“ und „Malwina“.
Die „Corona“, so der Obstbau-Fachmann, sei eine mittelfrühe beziehungsweise normalreifende Sorte. „Wir haben sie durch den Einsatz von Vlies allerdings etwas verfrüht. Das hat uns vielleicht fünf Tage Vorsprung gebracht“, schätzt Frank Hanke ein. Die Ernte der „Malwina“ - sie zeichne sich seinen Worten zufolge wie die „Corona“ durch einen „sehr interessanten Erdbeergeschmack“ aus - beginne in etwa vier Wochen, also Ende Juni, „wenn die ,Corona’ durch ist“.
Nur Direktvermarktung
Zu Pfingsten schon haben Hankes die erste leckere Erdbeertorte mit Früchten aus dem eigenen Freiland-Anbau verspeist. Und gleich am Dienstag nach den Feiertagen begann der Verkauf, sprich die Direktvermarktung der „Corona“ ab Weingut beziehungsweise ab betriebseigenem Stand an der Bundesstraße 187 gegenüber der Gaststätte „Bergschlösschen“ am Ortsausgang in Richtung Schweinitz.
„Wir legen Wert auf Sorten, die ein gutes, kräftiges Aroma mitbringen und einen entsprechenden Geschmack garantieren“, beschreibt Frank Hanke die Ausrichtung des Weinguts in Sachen Erdbeeren und schiebt nach: „Da gibt es nur wenige Sorten, die in Frage kommen.“
Insgesamt hat der Jessener Familienbetrieb seine Erdbeerfläche gegenüber dem Vorjahr (3,5 Hektar) um rund einen Hektar reduziert. Den Grund dafür erklärt Frank Hanke wie folgt: „Die ,Corona’ ist eine recht weichfleischige Sorte. Sie muss nach dem Pflücken noch am selben Tag an den Kunden gebracht werden. Wenn man sie ins Lager stellt - auch nur einen Tag, leidet die Qualität massiv. Also bringen wir keine Früchte ins Lager und heben sie über Tage auf. Wir wollen unseren Käufern frische Ware und Qualität bieten.“
Als aktuelles Problem machen Frank und sein Bruder Ingo Hanke die anhaltende Trockenheit aus. „Sie setzt den Erdbeerkulturen sehr zu. Wir müssen sie immer wieder bewässern.“ Da sei die Photovoltaik-Anlage, die sich das Weingut übers Frühjahr zugelegt hat - vor einer Woche erst ist die moderne Technik in Betrieb gegangen, von Vorteil.
„Den Strom fürs Beregnen liefert uns jetzt die Sonne“, freuen sie sich. Die Solarpanele auf der Technikhalle und der Scheune machen Hankes in Bezug auf die Beregnung zu 90 Prozent energetisch autark, rechnen die Brüder gegenüber der MZ vor.
Auf Winter folgt Sommer
Weniger erfreulich ist, was Ingo Hanke zu berichten weiß: „Ein bisschen hat den Erdbeerpflanzen der Kahlfrost zugesetzt - Ende Februar, als es so kalt, trocken und windig auf einmal war.“ Und anschließend sei man vom Winter unvermittelt in den Sommer gefallen. Erst passiere in der Natur gar nichts und dann komme alles auf einmal. Das erschwere unweigerlich die Koordination der anstehenden Arbeitsabläufe.
„Wir rennen dem Gang der Natur dann manchmal ein bisschen hinterher“, zeichnet Frank Hanke ein Bild von der Situation an der Nahtstelle zwischen Winter und Frühsommer.
Bezogen auf den zu erwartenden Ertrag rechnet der Jessener Obstanbauer dennoch mit einer durchschnittlichen Ernte. „Die lässt sich aber nur sichern durch ständiges Beregnen. Wir können das jetzt aber etwas entspannter sehen, weil uns ja die Sonne bei der Stromerzeugung fürs Wasserpumpen hilft.“
Sonne wäre übrigens auch ein wichtiger Garant für das Gelingen des Erdbeerfests, das am 23. Juni (Samstag) ab 15 Uhr auf dem Weingut Hanke gefeiert wird, mit Musik und vielen Erzeugnissen rund um die Erdbeere. (mz)
