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Weihnachtsbäume in Jessen Weihnachtsbäume in Jessen: Ansturm auf Christbaum im Topf hat begonnen

Von Ute Otto 01.12.2017, 18:42
Baumschul-Chefin Monika Eckardt mit einer im Topf gezogenen Nordmanntanne
Baumschul-Chefin Monika Eckardt mit einer im Topf gezogenen Nordmanntanne Ute Otto

Jessen - Schon vor dem ersten Advent hat der Run auf Weihnachtsbäume begonnen. Monika Eckardt, Inhaberin der Baumschule im Jessener Gärtnerweg und ihre Floristin waren noch vollauf mit Grabschmuck zum Ewigkeitssonntag beschäftigt, da wurden die ersten großen Exemplare abgeholt. Sie schmücken inzwischen Flure und Foyers von Firmen, Kindergärten, Altenheimen. Aber auch auf privaten Balkonen und Terrassen sieht man schon Weihnachtsbäume leuchten.

Für die gute Stube bleibt die Nordmanntanne der Liebling der Deutschen. „Die Leute mögen an ihr den kompakten Wuchs und die dunkelgrüne Farbe“, weiß Monika Eckhard. Ihr persönlicher Favorit ist aber die Coloradotanne mit den langen weichen Nadeln. „Die duftet so herrlich.“ Geschnittene Bäume - Nordmanntannen, Blaufichten, Serbische Tannen und Coloradotannen - lässt sich Monika Eckhard von einem sächsischen Produzenten liefern.

Eckardts Spezialität sind die getopften Bäume. „Getopft - nicht Topf gepresst“, betont sie. Das bedeutet, in der Baumschule werden die Setzlinge in Töpfen kultiviert und kommen alle drei Jahre in größere Container. Kaufen kann man die getopften Nadelbäume das ganze Jahr über. Vorausgesetzt man vergesse nicht, die Bäume während ihres Aufenthaltes im warmen Zimmer zu gießen, könne man sie nach dem Fest ohne weiteres auspflanzen.

Und im Folgejahr wieder herein holen, wenn der Ballen großzügig ausgegraben und der Baum in einen ausreichend großen Topf gesetzt wird, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Das Gießen sollte man aber nicht übertreiben - ist es zu nass, faulen die Wurzeln. Geöffnet hat die Baumschule Eckardt Montag bis Sonnabend von 8 bis 17 Uhr.

Auf der Plantage von Günter Thiele an der B 187 bei Ruhlsdorf mehrt sich mit jedem Tag die Zahl der Bäume, die mit Schildern gekennzeichnet sind. Die Kunden können sich Bäume auf der Plantage aussuchen und reservieren, um sie dann so frisch wie möglich nach Hause zu holen. Blaufichten, Nordmanntannen, Serbische Fichten und auch Coloradotannen hat der Ruhlsdorfer Landwirt angebaut, und er pflanzt in den ersten beiden Monaten jeden Jahres mindestens so viele nach, wie er Weihnachten davor verkauft hat.

Wie in den Vorjahren macht Thiele auch diesmal aus dem Verkauf an zwei Adventssonntagen (10. und 17. Dezember) ein kleines Event mit Glühwein, Kaffee, Kuchen und Grillwurst.

Tagsüber sei er jetzt fast immer auf der Plantage anzutreffen, so der Ruhlsdorfer: „Wenn das Auto da steht und der Trecker, bin ich auch da“, lautet die Faustformel. Ansonsten ist telefonische Absprache möglich (0152/22 12 47 35).

Auf der Internet-Seite des Informationszentrums für die Landwirtschaft proplanta.de ist zu lesen, dass es im an sich waldreichen Bundesland Sachsen-Anhalt zu wenig Plantagen gibt, da die Kultur einen großen Aufwand erfordere. Weihnachtsbäume aus der Region haben gegenüber Importen zumeist aus Skandinavien nicht nur den Vorteil, dass sie später geschlagen und damit länger haltbar sind. Wegen der kurzen Transportwege ist der Erwerb von Bäumen aus der Region umweltfreundlicher. (mz)