Weihnachten in Familie Weihnachten in Familie: Heidekönigin will drittes Jahr dranhängen

Seyda - „Ich bin nicht abgeneigt“, sagt Sara Löbnitz, die sich durch zwei von Corona geprägte Amtszeiten durchaus ein drittes Jahr als Königin der Glücksburger Heide vorstellen kann. Die 20-Jährige betont, dass die Möglichkeiten, sich, den Heimatverein und die Region gut zu präsentieren, mit Beginn der Pandemie auf ein Minimum gesunken sind.
Der künftigen Erzieherin fehlen die Feste, die Gespräche mit den Menschen, der Fokus der Öffentlichkeit. Sie sei von Hause aus selbstbewusst, eloquent sowie kontaktfreudig und habe keine Probleme, vor Publikum aufzutreten. Deshalb ist der Heimatverein bei der Suche nach einer neuen Heidekönigin bei ihr im vergangenen Jahr offene Türen eingerannt.
Außerdem, erklärt die junge Frau aus Seyda weiter, ist Ursula Nachtigall - die im Vorstand des Vereins unter anderem die Chronik führt - an der Sekundarschule Jessen-Nord ihre Lehrerin gewesen und habe sie für die Schönheiten der Glücksburger Heide begeistert.
Dreijährige Ausbildung
Die 26. Königin betont, dass sie ein großer Natur-Fan ist und des Öfteren durch den Seydaer Wald joggt. Sie fühlt sich mit der Region stark verwurzelt, liebt das Kleinstadtleben und hofft nach Ende ihrer dreijährigen Ausbildung, im Landkreis einen Job zu finden. Sara Löbnitz ist ein Familienmensch. Deshalb schätzt die Regentin auch die familiäre Atmosphäre im Heimatverein.
„Ich bin aber kein Mitglied“, erklärt die 20-Jährige, die aufgrund ihrer Lehre kaum Zeit für zusätzliche Aufgaben findet. Die Regentin mag keine halben Sachen. Erst, wenn alles unter Dach und Fach ist, folgt der nächste Schritt. Die Fahrten zur Berufsschule nach Torgau plus die praktische Ausbildung zur Erzieherin in verschiedenen Einrichtungen (Hort, Kita, Hilfe zur Erziehung) bestimmen ihren Tagesrhythmus.
„Bei meinem elfwöchigen Praktikum in einer Mädchengruppe des Kinder- und Jugendhilfeverbunds Wartenburg habe ich viel dazugelernt“, so Löbnitz. Junge Menschen auf ein Leben in Selbstständigkeit vorzubereiten, verlange viel Fingerspitzengefühl plus pädagogisches Geschick.
Im Heimatverein sind Ursula Nachtigall und Detlef Polzenhagen ihre wichtigsten Ansprechpartner. Letzterer habe sie im Januar auf die Grüne Woche nach Berlin mit weiteren Hoheiten aus der Region rund um Jessen begleitet. Dies war in der zweiten Amtsperiode ihr Termin mit dem höchsten Stellenwert. Nach der Kinderveranstaltung im Juni auf der Hirtenwiese ist das Thema Präsentation als Heidekönigin bereits wieder Geschichte.
„Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Vielleicht werden im Frühjahr die Pandemie-Bestimmungen wieder gelockert und es kehrt Normalität ein“, meint sie. Die Seydaerin erklärt, dass sie die bisherigen Aufgaben als Regentin über die Heide nur wenig ausgefüllt haben. Vor allem in der Zeit des Teil-Lockdowns sei der Entschluss gereift, für eine dritte Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Es ist enorm wichtig, die Glücksburger Heide als touristisches Ausflugsziel über die Landesgrenzen hinweg bekannt zu machen, doch ohne öffentliche Auftritte ist dieses Ziel nur schwer zu erreichen.
Backen als Hobby
Die 20-Jährige ist wie erwähnt Königin mit Familienanschluss. Ein Haus mit Garten ist genau ihr Ding, Backen gehört zu den weiteren Hobbys. Die Regentin bezeichnet sich dann „als Versorgerin der Familie“. Und: Es bleibt selten bei einem Blech Kuchen. Das Einmaleins, erzählt sie, habe ihr die Oma beigebracht. Das Sortiment reicht vom einfachen Obstkuchen bis zur Torte. Im heimischen Garten kümmert sich Sara Löbnitz hauptsächlich um Obst und Gemüse.
Sie kocht Marmelade und schätzt es, wenn gesundes Essen ohne große Umwege auf dem Teller landet. „Ich bin ein richtiges Landei“, sagt sie mehrfach. Entspannt durch den eigenen Garten schlendern, frische Früchte pflücken - so ist die Welt in Ordnung.
Ihre Zukunftsplanungen sind eher vage Vorstellungen. Nach der Ausbildung möchte die junge Frau erst einmal umfassend Berufserfahrungen sammeln, die Familienplanung erfolgt später. Jetzt freut sich die 20-Jährige auf das Fest. Am Heiligen Abend gibt es Kartoffelsalat mit Würstchen und Schnitzel, einen Tag stehen traditionell Ente, Gans, Grünkohl sowie Klöße servierfertig auf dem Tisch.
„Den zweiten Feiertag verbringe ich bei den Eltern meines Freundes“, sagt sie und gibt ihren Status mit „vergeben“ an. Da die Heidekönigin keine Chance mehr sieht, bei einem öffentlichen Termin den Menschen ein schönes Weihnachtsfest sowie einen guten Rutsch ins Jahr 2021 zu wünschen, wählt sie den Weg über die MZ. Bis zur Rückkehr in die Normalität, wird sie viele Runden „in der schönen Heide“ drehen. (mz)
