Was macht einen Jessener aus?

JESSEN/MZ. - Die Idee, sich mit verschiedenen Vertretern der jeweiligen Region zusammenzusetzen, sei zufällig entstanden, erfuhr die MZ von Dagmar Röse, Leiterin des Studios Dessau. Beim ersten Einsatz des Hörmobils habe der Redakteur sich abends mit Gesprächspartnern in der Gaststätte getroffen, und so sei ein richtiger Stammtisch für eine Woche entstanden, bei dem es nicht darum ging, etwas für eine Sendung zu erfahren, sondern nur um ein zwangloses Gespräch. Das wurde im Ablauf der Tour zu einem festen Bestandteil.

Die Themenpalette in Jessen war dabei sehr breit. Die alltäglichen Probleme der Kommunalpolitiker kamen ebenso zur Sprache wie die Arbeit der Vereine oder die Erfahrungen bei der Eingemeindung, die Sorgen mit dem geplanten Bau einer evangelischen Kindertagestätte (bislang werden Fördermittel abgelehnt) und anderes mehr.

Was würde denn einen Jessener ausmachen, was ist das Besondere an ihm, wollten die Radiomacher gerne erfahren. "Wir stehen zu unserer Stadt", antwortete Kersten Henze. Auch Pfarrer Tobias Bernhardt erwähnte die große Heimatverbundenheit. Gunter Danneberg unterstrich dies mit einem Hinweis darauf, dass es in Berlin sogar einmal einen Verein der Jessener gegeben hat. Dietmar Brettschneider führte aus, dass sich die Bürger auch in schweren Zeiten nicht von ihrer Stadt trennen würden. So sei auch nach der Wende der Einwohnerschwund wesentlich geringer gewesen als im Durchschnitt des Landes Sachsen-Anhalt. Immer wieder war von beiden Seiten zu hören, dass Jessen durchaus eine Reise Wert sei. Und eines verwunderte die MDR-Mitarbeiter neben der Stadtfläche besonders: "In Jessen braucht man nur zwei Minuten, um von einem Supermarkt zum nächsten zu kommen."

Dagmar Röse brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass die im Verlaufe der Woche geknüpften Kontakte auch weiterhin bestehen bleiben. Wenn jemand meint, eine Idee für einen interessanten Beitrag zu haben, solle er anrufen.