Ausbau Bundeswehrstandort Holzdorf Warum Jessen und Holzdorf im Rampenlicht stehen
Die Task-Force Sachsen-Anhalt, die sich mit der Entwicklung des Umfelds vom Fliegerhorst Holzdorf befasst, hat im Schloss Jessen getagt. Was danach bekannt geworden ist.

Jessen/Holzdorf/MZ. - Die Task-Force Sachsen-Anhalt, die den massiven Ausbau des Fliegerhorstes Holzdorf (neue Transporthubschrauber, modernes Raketenabwehrsystem in der Annaburger Heide, deutlicher Personalaufwuchs) im zivilen Umfeld begleiten soll, hat am Mittwoch im Jessener Schloss getagt. Es gehe darum, so sagte Stefan Karnop vom Ministerium für Infrastruktur und Digitales, der die Arbeitsgruppe leitet, unter anderem darüber zu informieren, inwieweit bisher geäußerte Anliegen von Bürgermeistern in den zuständigen Fachministerien abgearbeitet wurden. Es sei eine reine Arbeitssitzung, die sich über den Sachstand verständige und nächste Aufgaben berate.
Entwicklungen in der Stadt
Jessens Bürgermeister Michael Jahn (SPD) berichtete im Anschluss an die Beratung, dass über die Aktivitäten der Task-Force Brandenburg, die sich mit demselben Thema im Elbe-Elster-Bereich befasst, informiert wurde. Auch sei das Treffen mit Feuerwehrleuten aus dem Bereich des Städtebundes Elbe-Elsteraue zur Sprache gekommen. Hauptthema dort sei im Mai gewesen, was sich in der Ausstattung der Feuerwehren im Umfeld des Fliegerhorstes Holzdorf ändern müsse, wenn die Flugbewegungen deutlich zunehmen, um auf mögliche Unfälle technisch gut vorbereitet zu sein. Die Initiative dazu sei von Schlieben ausgegangen, informierte Michael Jahn, der Vorstandsvorsitzender des Städtebundes Elbe-Elsteraue ist.
Zur Sprache kamen auch die aktuellen Entwicklungen in Jessen, so der anstehende Neubau der Sporthalle in Seyda, des Gerätehauses in Klöden und die Suche nach geeigneten Flächen für die Wohnbebauung. Auch die Situation an den Bildungseinrichtungen war Thema. Doch die nach dem Treffen der Task-Force im Februar geäußerte Hoffnung, dass es für die notwendige Erweiterung der Toilettenanlage in der Grundschule Schweinitz schnell Fördermittel geben könnte, hat sich bislang nicht erfüllt. Die Stadt werde hier erneut einen Antrag auf finanzielle Unterstützung stellen. Michael Jahn unterstrich die ständigen Bemühungen, Jessen solide zu entwickeln und attraktiver zu gestalten. Wie er wissen ließ, hat Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) informiert, dass es in der Kreisstadt bereits Nachfragen zu Wohnungen ab 2025 geben soll. Simone Kase, Leiterin der Bereiche Hauptamt und Finanzen in der Stadtverwaltung Zahna-Elster, sprach neben anderem die Themenfelder Ärztemangel und Wohnbauflächen an.
Elbebrücke wieder Thema
Heike Dorczok (parteilos), Bürgermeisterin von Bad Schmiedeberg, habe ihren bereits im Februar geäußerten Vorschlag zum Neubau einer Elbebrücke zwischen Mauken und Pretzsch mit einer Kosten-Nutzen-Rechnung untermauert und auf die Vorteile für die ganze Region hingewiesen. Auch der Bundeswehrstandort würde davon profitieren. Im Bemühen, einen Radweg zwischen Schweinitz und Holzdorf zu bauen, gibt es offenbar leichte Bewegung. Für August ist ein Gespräch des Bürgermeisters mit der Landesstraßenbaubehörde in Aussicht gestellt. Durch die Task-Force habe die Landesregierung ein Auge auf Jessen, so Michael Jahn. Solche Treffen seien nützlich, um auf Erfordernisse hinzuweisen. „Es ist gut, wenn wir miteinander im Gespräch bleiben.“ Allerdings, rasche Veränderungen werde es nicht geben. Geduld sei nötig.
Stefan Karnop teilte mit, dass sich die Task-Force Sachsen-Anhalt voraussichtlich im November wieder trifft. Dazwischen gebe es eine interne Beratung mit Vertretern der Landesministerien, um weitere Schritte abzustimmen.