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Volkstrauertag in Elster Volkstrauertag in Elster: Feierliches Totengedenken

Von H.-Dieter Kunze 18.11.2013, 09:25
Uwe Bonk legte einen Kranz der Schützengilde Elster nieder.
Uwe Bonk legte einen Kranz der Schützengilde Elster nieder. Kunze Lizenz

Elster/MZ - Das Gedenken an die Opfer von Kriegen und Gewalt hat Tradition in Elster. Die Anteilnahme an jedem Volkstrauertag ist groß, zahlreiche Bürger versammeln sich auf dem gepflegten Areal um den Obelisk. Auf drei Tafeln sind die Namen der Toten beider Weltkriege eingraviert, sehr viele für einen relativ kleinen Ort wie Elster. Nach der Wende wurde eine weitere Gedenktafel mit sechs Namen hinzugefügt. Es handelt sich um „Opfer des Stalinismus“, sie starben Ende der 1940er Jahre.

Abordnung der Luftwaffe

Beinahe jeder Verein des Elbeortes legt Gebinde nieder, ebenso die Stadtverwaltung und die Kirchengemeinde Elster. Seit Jahren schon gehört auch eine Abordnung vom Sanitätszentrum der Luftwaffe in Holzdorf/Schönewalde zu den Teilnehmern des Gedenkens. Von ihr stammt ein Kranz mit Schleifenaufschrift „Der Bundesminister der Verteidigung“. Oberstabsarzt Christoph Kühlborn, Stabsgefreiter Steffen Matthias und Tobias Galiste hielten während der Zeremonie die Ehrenwache am Denkmal auf dem alten Friedhof unmittelbar an der Backsteinkirche. Aus dem Hintergrund waren Trompetensoli zu hören, intoniert von Thomas Brünnich aus Herzberg/Elster. Er ist bereits seit Jahren mit von der Partie. Tradition hat auch die Teilnahme von Schülern der Sekundarschule Elster. Pascal Dombrowski und Niklas Teske, beide aus der Klasse 9a, trugen die Gedichte „Ich hatte einen Kameraden“ und „Die jungen toten Soldaten“ vor.

Die Gedenkreden hielten Elsters Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe, anschließend Peter Müller (beide Freie Wähler), Bürgermeister der Stadt Zahna-Elster. Fröbe trat der landläufig geäußerten Meinung entgegen: „Volkstrauertag, das war doch gestern, das ist doch nur Ritual und Alibi.“ Sicher werde der Millionen gefallener Soldaten und getöteter Zivilisten, der Opfer von Vertreibung und Gefangenschaft sowie der Toten des Widerstandes gegen Diktaturen und Unrechtsregime gedacht. Aber eben auch aller Opfer von jüngsten Kriegen bis zum heutigen Tag.

Ein Tag der Lebenden

„Wir brauchen diesen Tag als Aufschrei gegen das Vergessen und gegen das Leid, das viele Menschen auch heute noch erleiden müssen“, sagte Fröbe und äußerte weiter: „Der Volkstrauertag ist nicht nur ein Tag der Toten, sondern auch ein Tag der Lebenden.“