Über die Elbe Vereine aus Elster und Wartenburg erinnern an Schlacht am 3. Oktober 1813
Mitglieder militärhistorischer Vereine aus Elster und Wartenburg erinnern an die große Schlacht am 3. Oktober 1813.

Elster/MZ - Sonntag, 11 Uhr: Kanonendonner vom Wartenburger Elbufer. Kurz darauf überqueren preußische Truppen die Elbe, allerdings in entgegengesetzter Richtung als an jenem 3. Oktober 1813. Die Soldaten der Preußischen Jäger Wartenburg und der Preußischen Artillerie Iserbegka-Listerfehrda verbünden sich auf der Elsteraner Elbseite mit der Preußischen Infanterie Elster. Gemeinsam wollen sie an die historische Schlacht bei Wartenburg erinnern, in der Napoleon und seine Verbündeten eine entscheidende Niederlage erlitten, und zum Gedenken an das Kriegsleid Blumen niederlegen.
Wolfgang Kunze vom Förderkreis 1813 Wartenburg zitiert aus der Festschrift „zur fünfzigjährigen Jubelfeier und Enthüllung des Denkmals der Schlacht bei Wartenburg“ von Rudolph Dietlein, 1863 „erster Lehrer zu Wartenburg“, wie es sich in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 1813 am Elsteraner Elbufer zugetragen hat. Demnach saßen preußische Soldaten im Schein ihrer Feuer am Wasser, sangen und tanzten, um Napoleons Armee und seine Verbündeten aus Sachsen drüben in Sicherheit zu wiegen und abzulenken von dem, was im Schutz der Dunkelheit in Elster passierte. Zwei so genannte Schiffsbrücken für Reiterei und Kanonen - getragen von aneinander gereihten Booten - wurden gezimmert. Das Holz dafür wurde von Höfen beschlagnahmt. Zum Übersetzen des Fußvolks bauten die russischen Verbündeten zudem Pontons - Prahmen, die mit teergetränkter Leinwand beschlagen wurden. Ab 5 Uhr setzten die Truppen am 3. Oktober über. Zehntausende Mann standen sich vor Wartenburg gegenüber, 2.500 Soldaten fanden allein in dieser Schlacht den Tod.
Die Befreiungskriege von der napoleonischen Fremdherrschaft zogen sich von 1813 bis 1815 durch ganz Mitteleuropa und zahlreiche militärhistorische Vereine widmen sich diesem Thema. In Biwaks stellen sie das soldatische Leben jener Zeit dar, wohl wissend, dass es weit entfernt ist von der grausamen Wirklichkeit, wie Jan-Paul Hoffmann von den Elsteraner Infanteristen sagt: „Die Soldaten hatten nicht mal Zelte, sie haben hier auf dem nackten Boden campiert, in Kälte und Regen und sie waren ausgehungert.“
Einige Biwaks haben die Elsteraner Infanteristen Steffen Heinrich, Steffen Strauß und Jan-Paul Hoffmann in diesem Jahr schon besucht, zum Beispiel in Landin in der Uckermark. „Dort gab es zwar keine bedeutende Schlacht, aber doch ein Scharmützel, und es gibt dort einen sehr engagierten Verein“, erzählt Jan-Paul Hoffmann.
Beeindruckt habe sie der Gottesdienst in der Kirche Angermünde, in dem der Pfarrer die Einweihung der Gedenktafel vor 100 Jahren zum Anlass genommen habe, um die Befreiungskriege einzuordnen als Mahnung, dass das Ringen um ein friedliches Europa nie aufgegeben werden darf.