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Unwetter-Front im Jessener Land Unwetter-Front im Jessener Land: Dutzende Bäume entwurzelt und Bahnverkehr gestoppt

Von Detlef Mayer 10.07.2014, 16:39
Um dieses Haus in Düßnitz von einem umgekippten Nadelbaum zu befreien, mussten die Feuerwehren aus Jessen und Düßnitz zusätzlich zum Hubsteiger einen Autokran ordern.
Um dieses Haus in Düßnitz von einem umgekippten Nadelbaum zu befreien, mussten die Feuerwehren aus Jessen und Düßnitz zusätzlich zum Hubsteiger einen Autokran ordern. Thomas Christel Lizenz

Düssnitz/Neuerstadt/MZ - Eine Unwetter-Front mit Gewitter, starken Regengüssen und teils heftigen Sturmböen zog gestern Nachmittag zur besten Kaffeezeit über das Jessener Land. Dutzende Bäume wurden entwurzelt oder abgebrochen und als Hindernisse auf Straßen geworfen. Die Feuerwehren der Region hatten Stunden zu tun, alle Verkehrswege freizuräumen beziehungsweise auf Hausdächer gekippte Bäume zu beseitigen.

In Düßnitz machte sich für Feuerwehrleute von Jessen und aus Düßnitz gestern gegen 16 Uhr ein Doppeleinsatz erforderlich. Beide Male waren bei dem Unwetter auf Privatgrundstücken umgestürzte Nadelbäume die Ursache. Sturmböen hatten sie jeweils auf die Hausdächer gedrückt. Auf dem Anwesen neben dem Autohof Henze hielt sich der Schaden am Dach in Grenzen. Dem ersten Anschein nach waren nur ein paar Dachsteine zu ersetzen. Allerdings musste die Jessener Wehr mit ihrem Hubsteiger anrücken, um von dem vielleicht acht Meter langen Baum in luftiger Höhe per Kettensäge handliche Abschnitte abtrennen und ihn so stückchenweise aus dem Weg räumen zu können.

Der Hubsteiger allein genügte nicht

Der zweite Fall in Angernähe gestaltete sich sogar noch komplizierter. Der Hubsteiger allein genügte hier nicht. Um den Baum zu beseitigen, ohne weitere Schäden an dem eh schon in Mitleidenschaft gezogenen Dach samt Regenrinne anzurichten, mussten die Kameraden einen größeren Autokran ordern. Erst mit seiner Hilfe gelang es, den geschätzt zehn Meter hohen Nadelbaum von dem Wohnhaus abzurücken, ihn von seiner Wurzel abzuschneiden und dann im Straßenbereich zu zerlegen.

Am alten Sportplatz in Holzdorf waren drei Bäume umgefallen, wie Jessens Stadtwehrleiter Hans-Peter Schaefer der MZ schilderte. Sie hatten das Auto einer Fahrerin so blockiert, dass sie sich nicht mehr fortbewegen konnte. „Die Frau blieb aber unversehrt. Kameraden aus Holzdorf, Jessen und Schweinitz mussten nur Platz schaffen.“

Auch auf die Ortsverbindungsstraße Neuerstadt-Buschkuhnsdorf fielen mehrere Bäume. Das Problem hier. Einer davon war mit seinem Wurzelteller herausgerissen worden und hatte dadurch die Fahrbahndecke erheblich beschädigt. Die Straße, die von Feuerwehrleuten aus Linda und Jessen beräumt wurde, musste in der Folge für den Verkehr gesperrt werden.

Weitere Einsatzorte waren laut Hans-Peter Schaefer die Straßen zwischen Jessen und Annaburg sowie Holzdorf und Großkorga. Zudem brach im Forsthof in Schweinitz eine Baumkrone ab. Ärger mit Bäumen gab es auch in Elster, in Annaburg und in Gerbisbach. In Gerbisbach halfen sich der Grundstückseigentümer und die Nachbarn selbst.