Reparatur Uhr im ewigen Sommer in Löben
Die Turmuhr von Löben ist nach sechs Jahren mithilfe einer gemeinschaftlichen Spendenaktion repariert worden. Deshalb findet am Samstag ein Liederabend statt.

Löben - Worüber die Politiker der Europäischen Union seit Jahren diskutieren - ob die halbjährliche Zeitumstellung nun abgeschafft werden soll oder nicht - hat die Kirchturmuhr in Löben ganz einfach mal umgesetzt. Seit 2016 zeigte sie konsequent die Sommerzeit an. Doch seit Juli hat das eigenmächtige Verhalten der Kirchturmuhr im Dorf an der Elster ein Ende. Mithilfe eines neuen Motorzeigerwerkes kann sie wieder die Zeit umstellen. Die Einwohner des Dorfes freut es, denn damit hat auch das verwirrende Nachrechnen im Winter ein Ende gefunden.
Lieder zum Dank
Um das Ende der sechs Jahre andauernden Sommerzeit zu feiern, wird an diesem Samstag um 18 Uhr ein Volksliederabend in der Kirche stattfinden. „Karsten Witte wird uns musikalisch am Keyboard begleiten“, sagt Sabine Franz vom Haus der Stille, die hinzufügt, dass jeder gerne eingeladen ist, teilzunehmen und zu singen. Es soll, wie Sabine Franz betont, nicht um Spenden gehen, sondern: „Wir wollen unsere Freude und Dankbarkeit teilen und auf das neue Motorzeigerwerk anstoßen.“
Das Dankeschön richtet sich insbesondere an die Spender, ohne die die Anschaffung nicht möglich gewesen wäre. Dass die Kirchturmuhr wieder rundläuft, ist - und darauf legt Schwester Sabine Franz viel Wert - nicht das Werk eines Einzelnen, sondern nur der Zusammenarbeit vieler zu verdanken. „Man möchte nicht glauben, wie viele Leute sich auch heute noch nach der Kirchturmuhr richten“, sagt die ehemalige Prädikantin des Ortes.
In den vergangenen Jahren hätten immer wieder Einwohner bei ihr nachgefragt, was denn nun mit der Uhr werde. Sie habe dann immer geantwortet, dass sie vor sechs Jahren mit dem Turmuhrenexperten Thomas Walter versucht habe die Uhr umzustellen. „Aber egal wie oft wir es versuchten, die Uhr hat sich immer wieder auf die Sommerzeit zurückgedreht“, so Sabine Franz. Schon damals habe der Handwerker erklärt, dass ein neues Motorzeigerwerk eingebaut werden müsste.
Die ehemalige Religionslehrerin gibt zu, dass sie selbst die Zeitumstellungen nicht mag. Da nun aber Löben keine Insel ist und ihr die Winterzeit lieber sei, habe sie durchaus Verständnis für die wiederkehrenden Fragen gehabt. Wie es der Zufall so wollte, erhielt Sabine Franz Ende des vergangenen Jahres dringliche Aufforderung. Die lautete, dass endlich etwas wegen der Uhr unternommen werden müsse. Und sie erhielt ein Angebot von einer Dame, die als Kriegsvertriebene sehr eng mit dem Pfarrhaus und der Kirche in Löben verbunden ist und unbedingt dafür Geld spenden wolle.
Spontan gefragt
„Ich habe deswegen spontan einen Kostenvoranschlag für das Gerät eingeholt“, berichtet Sabine Franz, die überrascht war, dass die Kosten lediglich 900 Euro betragen würden. „Da war mir klar, dass können wir gemeinschaftlich schaffen.“ Auf ihre Anfrage bei Ortsbürgermeister Detlef Franke kam mit der Begründung, dass die Uhr wichtig sei, sogar prompt die Antwort: „Wir geben was!“ Und auch der Gemeindekirchenrat schloss sich dem Projekt Kirchturmuhr an.
„Am 27. Juli hat Herr Walter das Zeigerwerk im Beisein von Detlef Franke und mir endlich eingebaut. Seitdem läuft die Uhr wie geschmiert“, so Sabine Franz, die trotzdem ganz gespannt auf den 31. Oktober wartet. Schließlich steht dann mit der nächsten Zeitumstellung für die Uhr die Probe aufs Exempel an. Falls die Löbener Turmuhr dann immer noch nicht in die Winterzeit wechseln möchte, hat sich der Uhrenfachmann aus Luckau bereits angekündigt.
