Traditionstreffen in Seehausen: Traditionstreffen in Seehausen: Treckerfreunde grenzenlos

Seehausen/MZ - Alles hat seinen Reiz. Die einen mögen eine Pferdestärke auf vier flinken Beinen, die anderen setzen auf geballte PS-Ladungen unter der Motorhaube. Trotzdem harmonierte alles. Denn am Rande des Reit- und Springturniers im brandenburgischen Seehausen fand zum siebenten Mal ein Treffen von Trecker-Freunden sowie Lkw- und Nutzfahrzeugbesitzern statt. Organisiert werden sie von Anfang an von Tobias Specht aus Bülzig, Ortsteil von Zahna-Elster. Nach Seehausen rollte er mit einem MTS 82 „Belarus“, hergestellt 1989 im Traktorenwerk Minsk (heute Weißrussland). Der Traktor ist ein Hingucker, sehr gepflegt und allradgetrieben. Im Schlepp hatte er einen historischen Feuerwehranhänger, der mit einer Tragkraftspritze ausgerüstet ist. „Alles funktioniert prächtig. Ich stünde quasi zur Unterstützung bei größeren Bränden als stille Reserve zur Verfügung“, meinte er. Den Spritzenanhänger hat er bei einer Auktion im Internet ersteigert.

In Seehausen mit dabei sind seit Jahren schon die Freunde vom Verein MTS Mark Zwuschen. Sie fuhren mit zwei „Famulus“-Traktoren und einem Lkw W 50 vor. Ronny Hopp und Christian Burkhard gehören zu den „Axiener Bulldog-Freunden“. Von der Elbaue in den Fläming fuhren sie jedoch nicht mit dem Lanz, sondern einem Pkw „Wartburg 353“. Sie waren das erste Mal in Seehausen mit von der Partie. Kurz nach ihnen trafen Alexander und Elli Schulz, ebenfalls bei den Axienern dabei, ein. Sie präsentierten ihren Lkw W 50. Das älteste in Seehausen ausgestellte Fahrzeug war ein Traktor der Marke „Stock“, Baujahr 1938. Insgesamt hatten 40 Fahrzeugbesitzer ihre Teilnahme zugesagt.

Reinhard Lehmann aus Seehausen brachte einen Lanz-Bulldog Huckepack auf einem Pkw-Anhänger mit. Allerdings einen Trecker im Kleinformat. Unter einem Schwergewicht wäre der Anhänger wohl zusammengebrochen. Gezogen wurde er von einem tschechischen Stalltraktor TZ 4 K. Das Modell hat der 74-Jährige gemeinsam mit Enkel Lukas (13) in mühevoller Kleinarbeit angefertigt. Fahren kann der Klein-Lanz zwar nicht, aber ein kleiner Deutz-Motor tuckert trotzdem in ihm.

Auf zahlreichen Treffen zu finden ist auch Roland Niendorf aus Kurzlipsdorf. Er ist stolzer Besitzer eines ungarischen „Dutra“ D 4K. Es ist ein Allradfahrzeug mit vier gleich großen Rädern und der typischen lang gezogenen Motorhaube. Zu DDR-Zeiten wurde er zu schweren Feldarbeiten eingesetzt.

Nach dem Reit- und Springturnier gab es auf dem Gelände eine große Trecker-Parade. Jedes Fahrzeug wurde vorgestellt.