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Tagesstätte in Jessen-Süd Tagesstätte in Jessen-Süd: "Kobolde" feiern Geburtstag

Von Gabi Zahn 29.10.2013, 21:52
Jessener „Kobolde“ stehen vor ihrer Einrichtung, gemeinsam mit den Erzieherinnen und Unterstützern.
Jessener „Kobolde“ stehen vor ihrer Einrichtung, gemeinsam mit den Erzieherinnen und Unterstützern. G. Zahn Lizenz

Jessen/MZ - Der Herbstwind hat rings um die „Koboldmühle“ in Jessen-Süd viele Blätter von den Bäumen gepustet. Die Steppkes staunen über den farbenprächtigen Laubteppich – und Tagesstätten-Leiterin Heidrun Schreck erzählt: „So war es auch vor 15 Jahren, als die ersten Kinder in das Haus eingezogen sind. Menschen aus der ganzen Stadt haben mit uns gefeiert.“ Heute jährt sich dieser Tag zum 15. Mal. Am 30. Oktober 1998 wurde die „Koboldmühle“ eingeweiht. Ein Jahr zuvor war der Vorgängerbau, die Kindertagesstätte im Mühlengrund, wegen ihres schlechten baulichen Zustandes abgerissen worden. Die Stadt Jessen als Träger beschloss, an diesem idyllischen Ort, an dem bereits seit 1949 Kinder betreut wurden, wieder ein Haus zu diesem Zweck zu errichten: großzügig im Platzangebot, hell, ebenso funktionell wie gemütlich. So gut es ging, wurden die parkähnlichen Außenanlagen in das Konzept integriert.

Blick in die Chronik

Die „Kobolde“ des Eröffnungs-Jahrgangs 1998 sind heute kesse Teenager oder junge Erwachsene. Einige werden vielleicht bald eigene Kinder in die Tagesstätte bringen. Ein Blick in die Chronik zeigt den abwechslungsreichen Alltag der „Kobold“-Kinder. So kam „Felix“, der singende Spatz, 2005 in den Mühlengrund geflattert – mit einer Auszeichnung im Schnabel: Die Einrichtung erhielt das „Gütesiegel des Deutschen Sängerbundes für besonders musikalische Kindertagesstätten“. Großen Anteil daran hat der Jessener Frauenchor. Mit ihm werden regelmäßig Konzerte veranstaltet, für das nächste Singefest am 3. Dezember wird schon fleißig geprobt.

Die Mischung aus guter pädagogischer Arbeit und liebevoller Betreuung wird auch von den Eltern gelobt. Sabine Liebmann, Mutti der fünfjährigen Maja, berichtet: „Die ,Koboldmühle’ ist bereits unserer älteren Tochter Chantal gut bekommen, auch Maja fühlt sich hier seit ihrem ersten Lebensjahr wohl. Jetzt sitzt sie schon am Zuckertütentisch und macht als Vorschulkind tolle Fortschritte.“ Außerdem verrät sie: „Mein Mann Steffen war seinerzeit schon in der früheren Mühlengrund-Kita. Er denkt noch heute gern daran zurück.“

Wie viele andere Eltern sind auch Liebmanns zur Stelle, wenn es Höhepunkte vorzubereiten gilt. „Wir beteiligen uns an Arbeitseinsätzen, backen Kuchen, bringen frisches Obst und Gemüse mit, oder helfen beim Basteln. Frau Schreck weiß, dass sie uns nur anzusprechen braucht. Wir kommen, wann immer es geht.“

Dank an Unterstützer

Viele Betriebe und Vereine unterstützen die Einrichtung bei ihren Festen. Ein besonderes Dankeschön geht an Peter Raschig, der die Kinder bei Touren durch Wald und Flur begleitet. Auch das Waldpädagogen-Team des Annaburger Betreuungsforstamtes ist seit Jahren ein guter Partner. Erst kürzlich erhielt die große Gruppe ihre Waldfuchs-Käppis und die Stempelkarten überreicht. Das passierte zum Herbstfest, das aus Anlass des 15-jährigen Bestehens der Einrichtung gefeiert wurde. Das Ereignis, das ganze Familien anlockte – Alexander Hensel brachte sogar seine beiden Omas und die Uroma mit – wird noch lange in Erinnerung bleiben, nicht zuletzt wegen des rhythmischen Ausklangs mit dem Jessener Spielmannszug. Das Fest fand im Jessener Jahnpark statt.

Im Juni hatte der steigende Pegel der Schwarzen Elster das fröhliche Leben in der „Koboldmühle“ vorübergehend unterbrochen. Das Hochwasser setzte der Einrichtung schwer zu, der Spielplatz kann auch Monate danach noch nicht genutzt werden. Weil dies nach der Flutkatastrophe von 2002 zum zweiten Mal der Fall ist, hat die Stadtverwaltung Baumaßnahmen beschlossen, die solchen Überflutungen vorbeugen sollen. Finanziert werden sie unter anderem über die staatliche Hochwasserhilfe und Spenden. Spätestens im nächsten Frühling soll der Spielgarten wieder nutzbar sein. Für Bürgermeister Dietmar Brettschneider (CDU) ist das „Chefsache“, wie die Eltern aus seiner Festrede im Jahnpark wissen.

Dass die Freude über das Jubiläum in den vergangenen Tagen dennoch etwas getrübt war, hat einen anderen Grund: Wie die MZ berichtete, wurde die „Koboldmühle“ in der Nacht vom Sonntag zum Montag durch Einbrecher heimgesucht.

Knüppelkuchen backen - das lieben Kinder wie Eltern. Eine tolle Idee fürs Herbstfest im Jahnpark zum 15-jährigen Bestehen der Tagesstätte.
Knüppelkuchen backen - das lieben Kinder wie Eltern. Eine tolle Idee fürs Herbstfest im Jahnpark zum 15-jährigen Bestehen der Tagesstätte.
G. Zahn Lizenz