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Alles im grünen Bereich Startschuss für Dachsanierung an Jessener Grundschule - Was Firmenchef Martin Stets berichtet

Startschuss zur Dachsanierung an Jessener Grundschule ist wie geplant gefallen. Was Firmenchef Martin Stets erzählt und Direktorin Iris Schacher glücklich macht.

Von Thomas Tominski 13.10.2021, 09:21
Mitarbeiter der Dachdeckerei Wilde aus Gorsdorf kehren  nach  Abnahme der alten  Ziegel  den Bauschutt  zusammen.
Mitarbeiter der Dachdeckerei Wilde aus Gorsdorf kehren nach Abnahme der alten Ziegel den Bauschutt zusammen. Foto: Thomas Tominski

Jessen/MZ - Martin Stets steht mit der Funkfernbedienung vor der Jessener Grundschule „Max Lingner“ und bringt den Kran in Stellung. „Wir arbeiten im Lastenbereich 500 bis 800 Kilogramm“, sagt der Chef der Dachdeckerei Wilde aus Gorsdorf, der stolz ist, dass sein Unternehmen den Zuschlag „für dieses Prestigeobjekt“ erhalten hat. Auf dem Dach der Bildungseinrichtung sind sechs Mitarbeiter im Einsatz, die im Akkord die alten Ziegel in einer Schuttrutsche verschwinden lassen. „Nur der Lehrling fehlt. Der ist in der Berufsschule.“

Der Dachdeckermeister betont, dass der Startschuss zur Sanierung am Montag gefallen ist und bisher alles nach Plan läuft. Aufgrund der Abrissarbeiten ist der vordere Eingang der Schule zu. Weiträumige Absperrungen sorgen dafür, dass sich weder Lehrer noch Kinder im Gefahrenbereich aufhalten können. Die Ziegel, meint der Firmenchef, sind größtenteils aus DDR-Zeiten, der Dachstuhl aus Betonelementen. Insgesamt gilt es, 1.350 Quadratmeter Fläche zu sanieren. Um einen besseren Überblick zu bekommen, macht Stets vor Kostenangeboten Luftbildaufnahmen.

Firmenchef Martin Stets bedient die  Funkfernbedienung.
Firmenchef Martin Stets bedient die Funkfernbedienung.
Foto: Tominski

Zum Feierabend alles dicht

Der Ausleger des Krans schwenkt Richtung Dachmitte. Die Mitarbeiter benötigen weiteres Material. Wichtig ist, so Stets, dass beim Verlassen der Baustelle alles dicht ist, damit kein Regenwasser in das Gebäude läuft. Auf einem Abschnitt sind bereits Unterspannbahnen angebracht. Neben einem Ausstiegsfenster zum Erreichen des Schornsteins werden die Sanitärentlüftungen gleich mit eingebaut. Die Lüftung leitet Kanalgase ab und soll Über- beziehungsweise Unterdruck im Rohrsystem verhindern.

Der Chef erklärt, dass dieses Dach für einen qualifizierten Facharbeiter keine besondere Herausforderung darstellt, doch die zu deckende Größe sei schon imposant. „Ein Kirchturm ist da noch eine ganz andere Liga. Da spielt auch das Thema Denkmalpflege mit rein.“ Der Dachdeckermeister betont, dass er jeden Morgen mit Hausmeister Daniel Prinz über die Gefahrenstellen spricht, damit das Sicherheitskonzept funktioniert. Wenn das Herbstwetter dem Unternehmen aus Gorsdorf keinen Strich durch die Rechnung macht, sind die Arbeiten in ungefähr sechs Wochen abgeschlossen.

Mit dem Kran wird  das Material auf das Dach befördert.
Mit dem Kran wird das Material auf das Dach befördert.
Foto: Tominski

Tolle Zusammenarbeit

„Wir sind froh und glücklich, dass die Schule endlich ein neues Dach bekommt und die alten Ziegel bei Sturm niemandem mehr auf den Kopf fallen können“, sagt Direktorin Iris Schacher. Die Zusammenarbeit mit der Firma Wilde bezeichnet die Chefin als „super“. „Wir werden täglich über die Krachphasen informiert.“ Wenn der Container leer ist, hört man den Einschlag der alten Ziegel, wenn er sich langsam füllt, wird es hörbar leiser. Grundsätzlich wird der Unterricht nicht beeinträchtigt. Wenn Klassenarbeiten auf dem Programm stehen, so die Schulleiterin weiter, gibt es zwei Räume im Gebäude, wo Ruhe herrscht. Es gebe auch Phasen, wo über mehrere Stunden hinweg nichts vom Baulärm zu hören ist.

Die Eltern der Kinder, erklärt Iris Schacher, werden stets informiert, über welchen Zugang die Bildungseinrichtung erreichbar ist. Derzeit geht es nur über den Schulhof ins Gebäude. Die Chefin ist erstaunt, wie gut der „historische Dachstuhl“ erhalten ist. „Solche Betonelemente sind einfach nicht kleinzukriegen.“ Gefahren sieht Schacher nicht. Der komplette Arbeitsbereich ist doppelt gesichert, alle Kinder belehrt. Im täglichen Austausch mit der Dachdeckerfirma kann der Unterricht so getaktet werden, dass alles im grünen Bereich bleibt. „Es überwiegt die Freude. Wir haben lange darauf gewartet.“

Ein Teil des abgedeckten Dachs ist bereits mit Unterspannbahnen dicht  gemacht,  damit  kein Regenwasser in das  Gebäude  eindringen kann.
Ein Teil des abgedeckten Dachs ist bereits mit Unterspannbahnen dicht gemacht, damit kein Regenwasser in das Gebäude eindringen kann.
Foto: Tominski