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Stanz- und Lasertechnik Jessen GmbH Stanz- und Lasertechnik Jessen GmbH: Creme schützt sogar Zucker

Von Detlef Mayer 29.05.2015, 07:42
Ein einfaches Experiment macht die Runde unter den Schulungsteilnehmern: Hautcreme schützt Würfelzucker vorm Auflösen in Wasser.
Ein einfaches Experiment macht die Runde unter den Schulungsteilnehmern: Hautcreme schützt Würfelzucker vorm Auflösen in Wasser. Th. Christel Lizenz

Jessen - Der große Trainings-Truck für Arbeitssicherheit, das rollende Schulungszentrum der Berufsgenossenschaft Energie, Textil, Elektro und Medienerzeugnisse, ist nicht zu übersehen. Bis einschließlich gestern machte er für drei Tage Station bei der Stanz- und Lasertechnik Jessen GmbH in der Rehainer Straße 14. Das wiederholt sich übrigens in mehrjährigen Abständen - je nach Anforderung - im Zuge der regelmäßigen Arbeitsschutzschulungen.

Der Truck für Arbeitssicherheit der Berufsgenossenschaft Energie, Textil, Elektro und Medienerzeugnisse (ETEM) sei, so Hartmut Klassen, Diplom-Ingenieur für Elektroanlagen beim Präventionszentrum (PZ) Berlin, das ganze Jahr über unterwegs, allerdings mit wechselnder Belegschaft.

Neben dem Fahrer bestehe diese stets aus zwei Technischen Aufsichtspersonen (TAP). Neben ihm war das in Jessen Diplom-Ingenieur Bernd Grodde aus dem PZ Dresden. Je nach Betriebsgröße mache man zwei, drei oder mehr Tage an einem Ort Station. „Die Zeitspanne und die Schulungsthemen werden vorher mit der Betriebsleitung abgeklärt“, sagt Hartmut Klassen. Danach wähle man dann auch fachlich geeignete TAP aus der Region aus. Hartmut Klassen ist seit 1998 im Bereich Arbeitsschutz für die Berufsgenossenschaft ETEM tätig. Sie betreibt drei Schulungstrucks, einer davon deckt den Bedarf im Osten Deutschlands ab.

Komplette Belegschaft

Etwa 220 Beschäftigte zählt das Unternehmen derzeit. Sie alle - Produktion und Verwaltung - wurden, in kleine Gruppen eingeteilt, intensiv darüber informiert, wie sie sich vor Unfall- und Gesundheitsgefahren bei ihrer Arbeit schützen können. Das übernahmen die beiden Diplom-Ingenieure Bernd Grodde und Hartmut Klassen (siehe auch „Das ganze Jahr im Osten unterwegs“) als Technische Aufsichtspersonen, welche neben einem Fahrer die Belegschaft des Trucks bildeten.

Als die MZ das rollende Schulungszentrum besuchte, das im Innern tatsächlich wie ein kleines mit Beamer, Tafel und Experimentiertisch ausgestattetes Klassenzimmer (sogar verdunkelbar) aussieht, sprach Hartmut Klassen gerade vor einigen Männern der Abteilung Werkzeugbau/Instandhaltung. Sicherheitsrelevante Belange beleuchtete er nicht nur theoretisch, sondern anhand konkreter Situationen und Arbeitsplätze in dem Jessener Unternehmen. Er griff dabei auf aktuelles Fotomaterial zurück, das mit Zustimmung der Betriebsleitung vorher bei einem Erkundungs-Rundgang durch die Werkhallen entstanden war. So geriet die Schulung - eine Einheit dauerte etwa eine Stunde; dafür wurden auch Schichtwechsel genutzt, um Produktionsausfälle so gering wie möglich zu halten - zu einer alles andere als trockenen oder gar langweiligen Veranstaltung. Gemeinsam wurden Gefahrenquellen analysiert und Möglichkeiten zur Optimierung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz aufgezeigt.

Spezielles Experiment

Ein einprägsames Beispiel dafür, das belegt, wie hilfreich eine einfache Schutzcreme ist: Hartmut Klassen hatte je ein unbehandeltes und ein nur seitlich mit Creme bestrichenes Stück Würfelzucker in einen Glaszylinder mit Wasser getan. Schon nach kurzer Zeit begann der unbehandelte Würfel, seine Form zu verlieren und letztlich zu zerfallen. Bei dem eingecremten Stück Zucker hingegen blieben die behandelten Seitenwände sehr lange stehen. Denselben Versuch wiederholte der Diplom-Ingenieur mit Azeton und Styropor.

Aceton greift Styropor an. Diplom-Ingenieur Hartmut Klassen zeigt es.
Aceton greift Styropor an. Diplom-Ingenieur Hartmut Klassen zeigt es.
Th. Christel Lizenz