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Städtewettbewerb  Städtewettbewerb : Kinder sind Spitze

Von Thomas Tominski 11.09.2017, 12:07
Lachell Lange (rechts) und Lea Kupplich (Mitte) haben beim Städtewettbewerb von Envia-M und Mitgas mit in die Pedalen getreten und dafür gesorgt, dass Zahna-Elster aktuell auf dem dritten Platz steht.
Lachell Lange (rechts) und Lea Kupplich (Mitte) haben beim Städtewettbewerb von Envia-M und Mitgas mit in die Pedalen getreten und dafür gesorgt, dass Zahna-Elster aktuell auf dem dritten Platz steht. Thomas Tominski

Mühlanger - Noch exakt 30 Minuten und zehn Meter Rückstand auf Auerbach im Vogtland. „Wir brauchen Kinder“, ruft Moderator Bodo Taubert in die Zuschauermenge und schickt die Besucher zum Suchen durch den Park von Mühlanger. Die Spannung steigt mit jeder Sekunde.

Zahna-Elster rauscht am Sonntag beim 14. Städtewettbewerb von Envia-M und Mitgas durch das Teilnehmerfeld und visiert kurz vor dem Ende des sechsstündigen Wettkampfs, an dem sich 25 Orte aus mehreren Bundesländern von Mai bis Oktober beteiligen, sogar einen Platz auf dem Podium an.

Als Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) mit Schwung die Faust in die Luft streckt, ist es geschafft: Zahna-Elster hat Auerbach vom dritten Rang verdrängt und darf sich nun Hoffnungen auf eine Prämie von immerhin 4 000 Euro machen. Die Spenden der beiden Veranstalter sind an die Unterstützung gemeinnütziger Projekte gebunden.

„Eine starke Leistung. Ich bin stolz“, sagt Müller, der die Veranstaltung, die erneut im Rahmen des Stadt- und Vereinsfestes über die Bühne gegangen ist, aktiv eröffnet hat. Insgesamt erreichen die 171 Teilnehmer 338,29 Kilometer. Die Kinder haben am Sonntag sprichwörtlich den Vogel abgeschossen und Lugau (168,22 km) mit 169,21 Kilometern in dieser Extra-Wertung vom Thron gestürzt.

Unterschiedliche Taktiken

Die Pedalritter geben von Anbeginn alles. „Ich bin sofort volle Pulle gefahren“, sagt Arne Weise aus Mühlanger, der bei den E-Junioren des FC Grün-Weiß Piesteritz Fußball spielt. „Aber jetzt sind meine Beine schwer“, gibt er offen zu. Diese Erfahrung hat auch Bundestagskandidat Tobias Ulbrich (Einzelbewerber) gemacht, der fünf Minuten Expresstempo auf dem Ergometer fährt und danach „ziemlich k.o.“ ist.

„Trotzdem hat es Spaß gemacht“, meint er und betont, dass Zahna-Elster jedes Jahr ein tolles Fest auf die Beine stellt. Lea Kupplich ist mit ihrer Freundin Lachell Lange aus Elster gekommen. Für die beiden elfjährigen Mädchen ist es nicht die erste Teilnahme an diesem Wettbewerb. „Unsere Taktik lautete: Langsam mit 20 Stundenkilometern beginnen und dann konstant auf 27 erhöhen“, erzählen sie unisono.

An der Showbühne reißt die Schlange nicht ab. Auf den Trikots der Aktiven steht SG 75 Jessen, VfB Zahna, Mühlanger SV oder „Kegel-Gott“, andere klettern in Festgarderobe aufs Rad. Das erste Ziel, 300 Kilometer, ist 37 Minuten vor dem Ende in Sack und Tüten, das Finale geht im Jubel der etwa 100 Zuschauer unter.

Langfristige Vereinsförderung

Holger Lehmann, der in der anstehenden Bürgermeisterwahl für die Linken gegen den Amtsinhaber antritt und der Vorsitzender des örtlichen Fördervereins Kita Kinderland und Organisator des Flohmarktes ist, drückt den Pedalrittern aus wenigen Metern Entfernung die Daumen. „Prinzipiell ist der Städtewettbewerb eine super Sache.

Doch es bedarf anderer Konzepte, um die Vereinsförderung in Zahna-Elster langfristig auf solide Füße zu stellen“, so der 42-Jährige. Er wünscht sich in Zukunft eine noch höhere Beteiligung der Vereine an dem Stadtfest. Außerdem biete sich der Park in Mühlanger für mehr als eine Veranstaltung im Jahr an. Mit der Kaninchen- und Rassegeflügelausstellung, Blasmusik und Tanzgruppen-Auftritten ist Sonntag für jeden Geschmack etwas dabei. „Heute sind wir mit den Besucherzahlen zufrieden“, erzählt Dorothee Bäck vom Organisationskomitee, denn am Samstag sei der Andrang verhalten gewesen.

Übrigens: Die 32-Jährige ist treffsicher. Beim Wettbewerb mit dem Luftgewehr erzielt sie bei fünf Schuss 41 Ringe und belegt Platz eins. „Das ist nicht mein erster Sieg“, meint sie und zeigt stolz ihre Urkunde.

(mz)