Sommerfest in Jessen Sommerfest in Jessen: Gedränge im kleinen Bonsai-Garten

Jessen - Der kleine Bonsai-Garten von Michael Zwiersch am Jessener Stadtwald erlebte am Sonntag einen regelrechten Ansturm. Das zweite Sommerfest, das der Hobby-Bonsai-Experte auf seinem Grundstück ausrichtete, erfreute sich noch einmal deutlich stärkeren Zuspruchs als die Premieren-Veranstaltung im vorigen Jahr. Michael Zwiersch führte das zum Teil darauf zurück, dass er erstmals mit Plakaten in einigen Geschäften der Stadt für sein Treffen geworben hatte.
Die Besucher des Sommerfestes konnten bei einem Gartenrundgang etliche beschriftete Bonsais in Augenschein nehmen. In der zum Seminarraum für Bonsai-Workshops umfunktionierten Garage lag entsprechende Fachliteratur zum Blättern aus. Außerdem lief ein Bildervortrag über verschiedene Bonsai-Gestaltungen. Schließlich hat Michael Zwiersch bereits an Schulungen bei Bonsai-Meistern in Berlin, Magdeburg, Stuttgart, Köln und Gera teilgenommen. Als Krönung des Nachmittags in fachlicher Hinsicht präparierte der Gastgeber einen Bonsai vor den Augen eines sehr aufmerksamen und interessierten Publikums, wie er gegenüber der MZ betonte. Darunter auch Vertreter des Wittenberger Bonsai-Arbeitskreises. „Es gab einen regen und hilfreichen Austausch.“ Das Bäumchen, das der Jessener gestaltete, war zudem ein besonderes, nämlich ein Igelwacholder, den er von einer 25 Jahre alten Mutterpflanze abgemoost (vegetative Vermehrung) hatte, die in seinem Vorgarten steht. So habe er viel Zeit für das Heranziehen des Igelwacholders gespart, erklärte Michael Zwiersch dazu.
Fürs leibliche Wohl seiner Besucher hatte der Hausherr, der sich ausdrücklich bei seiner Familie für deren Unterstützung bedankt („Ein solches Fest ist immer ein ganz schöner Kraftakt“), den eigenen Holzbackofen angeworfen und konnte so Kartoffelbrot (mit leckeren Aufstrichen), Kirsch- und Apfelkuchen anbieten.
Zu gewinnen gab es beim zweiten Sommerfest auch etwas, und zwar auf die Nummern der Eintrittskarten. Das Ziehen der Preisträger übernahm Emmy Mienert, die Enkeltochter von Michael Zwiersch. Der Hauptpreis, ein Hasenpfötchenfarn in einer Schale, ging an Uwe Schild aus Wittenberg, der selbst eine große Bonsai-Sammlung besitzt. (mz/may)