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Arbeiterwohlfahrt in Jessen So beendet die Arbeiterwohlfahrt Jessen ihr Bewegungsprojekt des Jahres

Die Arbeiterwohlfahrt Jessen feiert mit ihren Kindern den Abschluss ihres Jahresprojektes. Warum dazu Bowling gespielt wird. Wer die Kosten übernimmt.

15.12.2024, 19:58
Bauunternehmer Patrick Burkhardt freut sich mit den zwölf beim  Jessener AWO-Team „Hilfen zur Erziehung" betreuten Kindern auf spannende Bowlingspiele hier auf den Bahnen am Schlosspark Jessen.
Bauunternehmer Patrick Burkhardt freut sich mit den zwölf beim Jessener AWO-Team „Hilfen zur Erziehung" betreuten Kindern auf spannende Bowlingspiele hier auf den Bahnen am Schlosspark Jessen. (Foto: Thomas Keil)

Jessen/MZ. - Im Halbrund der grünen Sofas sitzen und stehen ein Dutzend Kinder. Erste Gläser stehen bereits auf den Tischen, dazu noch Salzstangen und anderes Knabbergebäck. Zwei der Kinder lassen schon die Bowlingbälle über die Bahnen rollen, räumen die ersten Pins ab. Derweil nimmt die Kellnerin mit ihrer roten Weihnachtszipfelmütze die noch offenen Getränkewünsche auf.

Bewegt durchs Jahr

Die Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter des Jessener Teams des Arbeiterwohlfahrt-Kreisverbandes Wittenberg (Awo) haben ihren Adventsnachmittag gefeiert. „Es ist der krönende Abschluss unseres Jahresprojektes“, sagt Annika Guth. Dieses stand laut der stellvertretenden Teamleiterin unter dem Motto „Bewegung, Kultur und Gesundheit für Kinder und Jugendliche“.

Dabei hätten vor allem erlebnisorientierte Freizeitangebote im Vordergrund gestanden. „Wir wollten gemeinsam Zeit verbringen und dabei aktiv sein“, ordnet sie ein. Denn dies führe zu Glücksmomenten bei den Kindern und ließen ein lebendiges Gruppenleben entstehen. So wurden unter anderem der Baumkronenpfad Beelitz und der Herzberger Tierpark besucht. „Wir wanderten aber auch durch die Wälder der Umgebung“, ergänzt Daniela Walther. Dabei würden gerne aus Ästen und Stöcken sogenannte Buden gebaut, erläutert die sozialpädagogische Fachkraft.

Die beiden Frauen sind zwei der insgesamt acht Mitarbeiter in der Jessener Dependance der Arbeiterwohlfahrt. Dessen Aufgabenumfang teilt sich auf in eine Schwangerschaftsberatungsstelle und den Bereich „Hilfen zur Erziehung“. Letztere untergliedern in die Sozialpädagogische Familienhilfe, den Erziehungsbeistand und die Aufsuchende Familientherapie.

Bei Getränken und Knabbergebäck erleben die Kinder und Jugendlichen nochmals einen sportlichen Nachmittag.
Bei Getränken und Knabbergebäck erleben die Kinder und Jugendlichen nochmals einen sportlichen Nachmittag.
(Foto: Thomas Keil)

Die rechtliche Grundlage bildet Paragraf 27 des achten Sozialgesetzbuches. Demzufolge bietet die Awo unterstützende Hilfen bei innerfamiliären Konflikten. Sowohl Erziehungsberechtigte als auch Kinder und Jugendliche gehören zu den Profiteuren der Angebote. Darüber hinaus unterstützt die Awo bei Behördengängen. Tätig werde sie im Auftrag des Sozialen Dienstes des Jugendamtes.

„Zur Zeit betreuen wir 24 Familien mit 34 Kindern“, legt Annika Guth dar. Das Alter der Kinder liege zwischen null und 19 Jahren. „Ebenso sind die vertretenen Bildungsbereiche mit Förder-, Real- oder Grundschule weit gefächert.“

So beträgt auch an diesem Nachmittag der Altersunterschied zwischen den Teilnehmern teilweise 13 Jahre. Trotz dessen harmoniert die Gemeinschaft, sind die Kinder und Jugendlichen mit Feuereifer bei der Sache. „Sie lernen bei uns, mit den unterschiedlichen Voraussetzungen des Einzelnen umzugehen“, begründet Annika Guth. Durch soziale Gruppenarbeit und die vorgelebten Werte erreichte dies das Jessener AWO-Team. „So fühlen sich alle Kinder bei uns wohl.“ Diese erführen eine Selbstwertsteigerung.

Die Großen für die Kleinen

Bereits am Vortag haben die Jüngsten im Jessener AWO-Domizil ihre Adventsnachmittag gefeiert. „Dabei haben die Großen für unsere Jüngsten ein Theaterstück vorgeführt“, blickt die stellvertretende Teamleiterin zurück.

An diesem Bowlingnachmittag freut sie sich über Patrick Burkhardt als besonderen Gast. „Er bezahlt heute die Verpflegung und die Bahnen“, erläutert sie. Dem Jessener Maurer- und Betonbaumeister ist dies eine Herzensangelegenheit. Er spende immer gerne für Kinder. „Zum Beispiel an Sportvereine oder Kindergärten oder eben heute die AWO“, ordnet der dreifache Vater ein.

Im Prinzip finanziere die AWO ihre Projekte selbst. Solche Sachen wie Bowling sind im Haushalt eingeplant“, verdeutlicht Annika Guth. Doch dank der Spende stünde dieses Geld nun für andere tolle Projekte zur Verfügung. „Deshalb sagen die Kinder sowie die Mitarbeiter von Herzen danke für dieses soziale Engagement.“