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Singschule Annaburg-Prettin Singschule Annaburg-Prettin: Kinder erzählen in Aufführung Geschichte von Elisabeth

Von Evelyn Jochade 23.05.2013, 07:34
Die Aufführung in Annaburgs Kirche fand große Anerkennung.
Die Aufführung in Annaburgs Kirche fand große Anerkennung. E. Jochade Lizenz

Annaburg/MZ - Was muss das für eine starke Persönlichkeit gewesen sein, die fast acht Jahrhunderte lang die Menschen bewegt. Zwar wurde Elisabeth als Königstochter in Ungarn geboren, aber eben im tiefsten Mittelalter. Da hatten sich die Frauen zu fügen. Elisabeth aber akzeptierte das Gefüge der Welt nicht, in dem am Hofe alle übersatt wurden, ringsum in den Dörfern aber die Menschen hungerten und an Krankheiten starben. Sie wollte leben wie Jesus und das, was sie hatte, teilen.

Ihre Heirat auf der Wartburg mit Ludwig, dem Landgrafen, ihre Auseinandersetzungen mit der Familie ihres Mannes und das Rosenwunder, all das brachten die Kinder der FerienSingSpiele der Evangelischen Singschule Annaburg-Prettin auf die Bühne. Diese war eigens dafür in der Annaburger Kirche von den weit mehr als zehn Helfern aufgebaut worden - Ehrenamtliche, die sich teilweise für diese Tage Urlaub genommen hatten. Unterstützung erfuhr das Projekt auch vom Land Sachsen-Anhalt.

Wenig Zeit zum Üben

Drei Tage lang probten die über 30 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren fleißig an ihren Rollen. Keine lange Zeit für so viel Text. Hinzu kam natürlich auch die Aufregung, vor solch einem großen Publikum zu spielen, denn die Kirchenbänke waren voll besetzt, so dass an der Seite noch Stühle aufgestellt wurden. Die jungen Schauspieler meisterten alle sieben Szenen und auch die musikalischen und tänzerischen Einlagen bravourös. Es war einfach eine Freude, ihnen zuzusehen, wie sie in die Rollen von Mägden, Rittersleuten und Herrschaften schlüpften und sie mit hoher Konzentration, aber auch Spielfreude ausfüllten. „Der Schlüssel zum Himmel“ lautete der Titel der Aufführung. Himmlisch schön war sie auf jeden Fall.

Almuth Heinze, sie hatte das erste Mal die organisatorische Leitung inne, lobte anschließend vor allem die Kinder: „Das war doch für sie Stress pur. Gestern haben wir noch bis spät geübt.“ Dass sie selbst auch einen straffen Zeitplan befolgen und logistisch alles unter einen Hut bringen musste, verschwieg sie. Die Freude der Kinder am Verkleiden kann sie gut nachvollziehen. Auf die Frage, welche Szene sie bei dem Singspiel am meisten beeindruckt hat, antwortete sie sofort: „Als Elisabeth ihren Schmuck ablegt, um nur noch für die Menschen da zu sein. Ganz im Sinne von Jesus. Wenn sich jeder das als Beispiel nähme, dann würde es unserer Welt gut gehen.“