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Schul- und Heimatfest Seyda Schul- und Heimatfest Seyda: Bunter Fest-Samstag

Von Ute Otto 26.06.2017, 08:36
Die Grundschulkinder beim fröhlichen Auszug vom Schulgebäude zum Festplatz am Schützenhaus
Die Grundschulkinder beim fröhlichen Auszug vom Schulgebäude zum Festplatz am Schützenhaus Ute Otto

Seyda - Eben noch lag die Seydaer Triftstraße in tiefer Samstag-Mittagsruhe, doch binnen kurzer Zeit wandelt sich das Bild grundlegend. Autos treffen ein, Menschen steigen aus und verschwinden in der Kita Spatzennest oder in der Grundschule, um wenige Minuten später bunt gewandet und mit Blumenstöckchen in der Hand wieder hinaus zu kommen.

Die Spielmannszüge aus dem Ort und aus Jessen nehmen Aufstellung, ebenso die Schützen und Kameraden der Feuerwehr. Die Montagssportler schicken ihren einzigen Mann in historischem Turndress mit dem Handwagen voran, Männer und Frauen vom Diesthof kommen verkleidet und rollen Pezzi-Bälle vor sich her.

Dann fährt das Opel-Cabriolet vor, das der Autohof Griesig 2009 eigens für Mister und Miss Sydow hergerichtet hat. An der Seite von Susi Kaiser, die sich im vergangenen Jahr noch einer Konkurrenz weiterer Bewerberinnen um die Rolle der Miss stellen musste, nimmt nun der erstmals ernannte Mister Sydow Platz: Michael Kunze, 25 Jahre, Landwirt.

Weil es an Bewerbern mangelte, wie Markus Stolle vom Heimatverein erzählt, haben die Seydaer diesmal auf das Wahlprozedere verzichtet. Marcel Griesig, Kunzes unmittelbarer Vorgänger, habe ihn angesprochen und er habe ja gesagt, „aus Nachbarschaftsliebe“ zur Miss Sydow.

Der Auszug von der Schule zum Festplatz am Schützenhaus hat 128 Jahre Tradition im Städtchen. „Nur früher waren es viel mehr Kinder“, sagt eine der drei über 80-jährigen „Seydschen“, die im Buswartehäuschen der Ankunft des bunten Zuges harren. „Überhaupt mehr Leute“, fügt eine andere Frau hinzu, zu deren Kindheitserinnerungen das Schul- und Heimatfest gehört.

Damals sei immer Sonntag und Montag gefeiert worden. Diesmal begann das Fest am Mittwoch mit dem Seniorennachmittag.

Seyda ist einer der wenigen Orte in der Region, die sich mit Volkstracht schmücken können, in diesem Fall ist es die Flämingtracht. Frauen und Kinder tragen sie mit großem Stolz. Annett König, seit einem Jahr Hauptamtsleiterin im Jessener Rathaus, zeigt sich begeistert, mit wie viel Liebe man hier Tradition hochhält.

„Das spricht für den Zusammenhalt der Bürger im Ort“, sagt sie in der Grußansprache zur Eröffnung des Festes durch den Stadtteilbeirat Matthias Wegener. „Das ist auch ein Zeichen, dass die Menschen gern in Seyda leben.“ Besonders gefalle ihr auch, wie die Menschen vom Diesthof integriert sind.

Nach dem Programm der Kinder aus der Kita „Spatzennest“, die mit ihren Tänzen eine Reise um die Welt zelebrierten, proklamiert Matthias Wegener den neuen Schützenkönig: Es ist der Vorsitzende des Schützenvereins Wilfried Schulze.

Mit den Salutschüssen geben die Schützen die Festwiese frei. Der Spaß kann beginnen. Spätestens in der Rocknacht mit „Ladykiller“, „Tomas Tulpe“ und „Metal Militia“ kommt auch die Jugend voll auf ihre Kosten. (mz)

Stolz in der Flämingtracht: Sven Seidel, Julia Neumann, Nadine Presse, Leni Louisa Presse und Maja Heidemüller (von links nach rechts)
Stolz in der Flämingtracht: Sven Seidel, Julia Neumann, Nadine Presse, Leni Louisa Presse und Maja Heidemüller (von links nach rechts)
Otto