Scheck für die Sekundarschule Scheck für die Sekundarschule: 1 570 Euro aus Wesendorf
Elster/MZ. - Im Rahmen der an der Europaschule Wesendorf gestarteten Aktion "Hochwasser - wir spenden auch" waren alle dortigen Lehrer und Schüler aufgerufen worden, für die Flutopfer an der Elbe Geld zu geben. 1 570 Euro kamen im Verlauf dieser Initiative zusammen, die ihren Ausgangspunkt bei Lehrer Peter Schwan und seiner Klasse hatte. Über Magdeburg und Gräfenhainichen konnte die Wesendorfer Konrektorin Ingrid Schneider dann die Bildungseinrichtung in Elster als Bestimmungsort für die Hilfe ausmachen.
Neben den beiden Genannten gehörten der gestrigen Besuchergruppe Valentina Ganske, Schülersprecherin der Realschule (9. Klasse), und Waldemar Gellert, Schülersprecher der Hauptschule (10. Klasse), an. Zur Erinnerung an das Überbringen des Geldes und als gegenständliches Symbol des Dankes erhielten die Gäste aus Wesendorf von Sekundarschulleiter Eckhard Zwade und Schülersprecher Andreas Freit eine Grafik, die Elster in beschaulichen Tagen mit der Elbe bei Normalpegel darstellt.
Der Delegation aus Niedersachsen wurden von Eckhard Zwade Fotos über das Ausmaß der Flut gezeigt, deren Spuren im Ortsbild man inzwischen nur noch bei intensiverem Hinschauen entdecken kann. Auch nutzten die Besucher ihren Aufenthalt in der Elbgemeinde, um mit Schülern, Lehrern, Vertretern des Schulfördervereins und dem Verwaltungsamtsleiter ins Gespräch zu kommen.
Interessiert waren die Gäste, die bei ihre Anreise einen Zwischenstopp in der Lutherstadt Wittenberg eingelegt hatten, vor allem an den Geschehnissen während des Hochwassereinbruchs, an den entstandenen Schäden und den Schlussfolgerungen für die Zukunft. Auf der schuleigenen Homepage (www.hrs-wesendorf.de) wollen sie über das in Elster Erlebte berichten. Übrigens, niemand aus der Runde der Befragten erwog als Konsequenz, aus Elster wegzuziehen. Dafür war eine Tendenz herauszuhören, die Grundstücke und Häuser baulich besser gegen Wasserschäden abzusichern, zum Beispiel wurde die Forderung nach flutsicheren Heizöltanks aufgemacht. Und Verwaltungsamtschef Siegmar Kieselstein nannte das Erweitern von Ausdehnungsflächen für den Fluss als effektivste Maßnahme gegen künftige Bedrohungen durch die Elbe.
Fünf Orte, so Kieselstein, seien in der Verwaltungsgemeinschaft Elster-Seyda-Klöden vom Hochwasser betroffen gewesen, Schützberg am schlimmsten. 160 000 Sandsäcke habe man auf dem Gebiet der Einheitsverwaltung verbaut. "Elster selbst ist mit einem blauen Auge davon gekommen." Bei 6,82 Metern habe der Flusspegel gestanden. Nur einmal in den zurückliegenden Jahrhunderten sei ein noch höherer Stand, nämlich von sieben Metern, dokumentiert worden. Für die Elsteraner Sekundarschule konstatierte Eckhard Zwade eine Schadenshöhe von etwa 65 000 Euro. Gerade gestern war zudem eine saftige Rechnung für das Abpumpen des Heizungskellers eingegangen. Durch die Flut hat die Bildungseinrichtung vorerst ihren Kunsterziehungssaal und die Lehrküche verloren. Etwa 1,50 Meter hoch stand das Wasser in den Kellerräumen.