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Ringreiten in Prettin Ringreiten in Prettin: Frauentrio trumpft groß auf

Von Evelyn Jochade 01.10.2013, 17:33
Die Siegerin in Aktion: Es sah so locker und leicht aus, wenn Christin Hanisch die kleinen Ringe auffädelte.
Die Siegerin in Aktion: Es sah so locker und leicht aus, wenn Christin Hanisch die kleinen Ringe auffädelte. E. Jochade Lizenz

Prettin/MZ - Bereits lange vor Veranstaltungsbeginn nutzten die 20 Reiterinnen und Reiter das Geläuf, um sich und ihre Pferde warm zu machen. Das war an diesem stürmischen Herbstsonntag besonders wichtig, da zwar die Sonne warm vom Himmel schien, aber die Temperatur durch den Wind am Prettiner Gestüt „Am Weinberg“ nicht über die 14-Grad-Marke hinaus kam. Die Reiter, das konnte man sehen, waren daher, wie auch ihr zahlreich erschienenes Publikum, zumeist gut eingepackt.

Favorit hat Pech

Nur einige Herren, allen voran Altmeister Henry Wagenknecht, hatten sich etwas vergaloppiert und erschienen im kurzärmeligen Hemd. Doch das sollte sich rächen. Da nutzte es auch nichts mehr, dass er nach einiger Zeit und mehreren Fehlversuchen ein Sweatshirt überstreifte. Der Arm und die Hand waren einfach bereits „eingefroren“. Wie sonst ließe sich erklären, weshalb der Seriensieger diesmal so einbrach?

Dafür aber ging strahlend wie die Sonne der Stern von gleich drei Damen auf. Frauenpower auf dem Pferdesattel bewies allen voran Christin Hanisch auf „Calitta“. Bereits nach der vorletzten Runde lag die angehende Tierärztin vom Reitverein Seyda uneinholbar vorn. Von acht möglichen Ringen hatte sie sieben sauber „abgepflückt“. Wie sie kam auch die Zweitplatzierte, Sandra Paulisch, aus Zahna. Auf ihrem Pferd „Casalano“ konnte sie sechs Ringe auf das Stäbchen fädeln. Die Dritte im Bunde war an diesem Tag Claudia Bachowsky, deren vierbeinige Freundin „Jule“ in Süptitz bei Torgau im Stall steht.

Erst danach sortierten sich einige Herren ein. Der Labetzer Christoph Webel auf „Charlott“ belegte den vierten und Andreas Döring auf „Grandos“, ebenfalls aus Labetz, den fünften Rang. Die Leistungsdichte war so groß, dass bis zum zehnten Platz gestochen werden musste. Was das Rennen um die Plätze für die Zuschauer besonders spannend machte.

Zuckertüte übergeben

Wie bei solcherart Veranstaltung üblich, fand auch in Prettin die Vergabe einer Zuckertüte statt. Allerdings nicht für die Eroberung der meisten Ringe, sondern für die oder den Letztplatzierten. Grämen musste sich die Teilnehmerin deswegen aber nicht, denn sie erhielt genauso Beifall wie die Besten und könnte bereits beim nächsten Ringreiten auf dem Siegertreppchen stehen. Wer weiß das besser als Henry Wagenknecht. Dessen schlechtem Abschneiden wird garantiert ein steiler Aufstieg folgen. Am Sonntag landete er allerdings im Mittelfeld. Gleich neben der 14-jährigen Säcilia Askar vom heimischen Reitstall in Prettin. Für die jüngste Teilnehmerin war es das erste Turnier, was sie bestritt und das gleich mit drei gewonnenen Ringen. Da verspürte Erika Krüger gleich mal Lust, ein Liedchen ins Mikrofon zu trällern. Sie war glücklich über die Resonanz bei den Reitern und über die Treue ihres Publikums, das seit der Absage des Ringreitens zum Vereinsfest, auf diesen Termin gewartet hatte.